' jr, Flurnamen aus der Umgegend von Treuenbrietzen.
12. Dammgärten (Tr.), Gärten am Kuhdamm (Vergl. nachstehend Nr. 35.) Unter'Gärten sind uneingefriedigte Feldgärten zu verstehen, in denen in extensiver Kultur Gemüse und dergl. gezogen wird. Auch Blumen und hin und wieder Beerenobst und einige Obstbäume finden sich darin angepflanzt, treten aber der Bedeutung nach weit hinter die Gemüsezucht zurück. Die Gärten liegen meist auf früherem jetzt trocken gelegten Wiesenhoden.
13. F ünfru ten (Tr.). Auch die Namen Sechsruten, Siebenruten bis Zehnruten kommen vor als Namen für Ackerstücke. Wahrscheinlich bezieht sich die Bezeichnung auf die Breite der Äcker.
14. Freiheit (Tr.) und zwar die große Freiheit, die kleine Freiheit; beides früher Gemeinde, also freie Weide. Der Name kommt häufig vor und ist weit verbreitet, bis nach Ostpreußen hin.
15. Garten an der Scheitelpforte (Tr.). Es wird vermutet, daß auch hier eine Verballhornung des Flurnamens vorliegt. Eine Pforte ist in dem Gelände nicht vorhanden gewesen, wogegen sich dort eine Wegetrennung, eine „Schedelpote“, ein Scheideweg befindet. Danach würde der Namen „Garten am Scheidewege“ bedeuten.
16. H agegä rten (Tr.). Dem Namen nach sollten es eingehegte Gärten oder Gärten im Hag sein; die Hagegärten sind aber lediglich offene Gärten, wie die Dammgärten u. a. m. (Vergl. Nr. 12).
17. H agenstück e (Tr.); Ackerland; doch wird der Ausdruck Acker oder Ackerstück wenig gebraucht. Es heißt hier allgemein „ End e“; „ich gehe nach dem Ende“ heißt „ich gehe nach meinem Acker hinaus.“
18. Ha gen wiese (Tr.). Hag = Gehege auch in Hagebutte, wilde Rose und Hagedorn (Schwarzdorn).
19. Harmungwiese (Nichel). Der Name klingt anHörning an. Diese Bezeichnung kommt auf Jeserigker Flur als „Im großen Hörning und der Na cht bucht“ vor. Die Bedeutung von Harmung und Hörning ist nicht klar. Liegt vielleicht Heinung zu Grunde? Vergl. Nr. 42, Nachtheinung, Unterstand im Freien für das Großvieh während der Nacht, (Nachtheim des Hornviehs, das früher während des Sommers im Freien übernachtete).
20. Hauskavel (Tr.); kaveln = losen, würfeln, einteilen. Die Lanz- knechte kavelten auf der Trommel; der Fleischer kavelt das Fleisch ein. Kaveln heißen die bei der Separation auf die Hausgrundstücke verteilten „Lose“.
21. Hellberge (Tr.), früher zum Teil von hochgelegenem Moor bedeckt, sollten sie vielleicht I lollb erge (Nr. 23) heißen. Holl = boll, beim Aufstampfen dumpf, hohl klingender Boden mit weichem Untergrund. Hollen, Hüllen, vergl. Nr. 9 Böllerich.
22. Hinter den kurzen Rliade n (Tr.), hinter den langen Rhaden. Das h ist w r ohl nur um der Schönheit willen eingefügt.