Heft 
(1905) 14
Seite
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Flurnamen aus der Umgegend von Treuenbrietzen.

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Raden = Roden. R adeh acke ist die zum Ausroden der Wurzelstubben ge­brauchte schwere Haue. Danach wäre Rbaden=Rodungen. Auf dem fraglichen Gelände hat früher Busch, mit alten dicken Eichen durchsetzt, gestanden, deren Ausrodung Schwierigkeiten bereitet haben mag.

23. Hollberge (Tr.). Der Name ist unter Nr. 21 erläutert.

24. Huhns Bucht (Tr.). Die Örtlichkeit ist nach dem Besitzer benannt. Aber der Name ist falsch geschrieben. Der Mann hieß nicht Huhn, sondern Huden; es müßte also richtig Hudens Bucht heißen.

25. Hüt ungska vel (Tr.). (Siehe Nr. 20, Hauskavel).

26. Im Brändichen (Tr.) heißt ein Ort mit ganz ausgesucht schlechtem Boden. Solch unfruchtbarer trockener Boden, wo nichts gedeiht, wirdbrenniger,brändiger Boden genannt, Brändichen= Brandfleck.

27. Im Kosakenwinkel (Lüd.); dort sollen nach der Über­lieferung im Jahre 1813 Kosaken in den Tagen der Dennewitzer Schlacht biwakiert haben.

28. Im Mordelbusch (Nichel; das o wird nicht kurz wie in Mord, sondern lang gesprochen. Moordelbusch also mooriger Busch.

29. Im Musterplatz (Tr.), nicht etwa der Ort, wo die Musterung der Pferde auf Kriegsbrauchbarkeit abgehalten oder andere Dinge ge­mustert werden, sondern ein im Vergleich zum übrigen minder guten Land musterhaft schöner, guter Platz: ein Musterplatz.

30. In den Klotschen (Tr.). Klotsche scheint slavischen Ur­sprungs zu sein. Klotsch oder Klotzsch kommt als Personenname, Klotzsche oder Klotsche als Ortsnamen in Sachsen vor. Möglich wäre es, daß Klotschen gleich Klotzen wäre. Man nennt die Holzpantoffeln, (Pantinen) auch Klotzen, ebenso die Schneeballen, die sich bei Tauwetter unter den Holzsohlen der Pantinen festsetzen. Danach könnte Klotsche ein Gelände bezeichnen, in dem es sich unbequem, unsicher geht.

31. In den Rohr teichen (Tr.), ein trockenes aber tief liegendes Ge­lände, jetzt Hof, Acker und Garten nahe dem Hospital St. Gertraudt. Nicht weit davon liegt die Teichwiese. Vergl. -Nr. 56.

32. Kählinge, die, (Nichel) ein Wiesengrundstück. Ob der Name von Kehle, Mulde oder von kahl, Kahlschlag, frei von Busch oder Wald herkommt, ist nicht zu bestimmen.

33. Kleine Anger (Tr.) in der Nähe des großen Anger, vergl. Nr. 10: Bucht am großen Anger. Der kleine und der große Anger sind trockene Wiesen, die Zusammenhängen.

34. Kr ater berg (Lüd.), ein Sand- und Kieshügel, kein Vulkan. Vielleicht Katerberg?

35. K uhdamm (Tr.) auch Gärten am K u hdam m. Der Kuh­damm war ein alter Knüppeldamm, der vom Anger nach der Freiheit