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Flurnamen aus der Umgegend von Treuenbrietzen.
Außer diesen den Flurbüchern entnommenen Ortsbezeichnungen kommen noch andere vor, die teils auf den Karten verzeichnet sind, teils nur im Yolksmunde fortleben. Einige den Generalstabskarten entnommene Ortsbezeichnungen mögen hier folgen:
61. Bärenbusch, bei Felgentreu, Vergl. Nr. 7 Bärwinkelbusch. Wahrscheinlich Beereubusch. Doch ist es immerhin möglich, daß der Busch von dort gesehenen oder erlegten Bären seinen Namen erhalten hat.
62. B urgst all, bei Schlalach. Einige meinen, es solle eigentlich Burgwall heißen; andere, es handle sich um einen Upstall auf einer alten Burgwallstelle. Nach Cori, Burgenkunde, ist Burgstall=Burgstelle, der Ort, wo eine Burg gestanden hat. Nimmt man Burg im ursprünglichsten Sinne: Bezeichnung einer durch Wall oder Wall mit Graben gesicherten Örtlichkeit, so würde die Bezeichnung für das Gelände bei Schialach zutretfen, dies als Burgstelle anzusehen sein. — Daß eine Burg, vielleicht Wasserburg einfachster Art aus Fachwerk dort gestanden haben könnte, wäre auch möglich, denn Herren von Schlaulach werden im 13. Jahrhundert erwähnt. — Spuren einer gemauerten Burg sind nicht vorhanden. Auch nördlich des Dorfs Linthe heißt ein Gelände der Burgsta ll.
63. Burgwall. Der Name kommt an verschiedenen Stellen vor; seine Bedeutung ist allgemein bekannt, ebenso, daß am Ort der Burgwälle Scherben von Urnen pp. und andere prähistorische Gegenstände gefunden werden. Diese Scherben zeigen ungemein verschiedenartige Beschaffenheit, was Material, Bearbeitung, Formgebung, Ornamentierung und Brand betrifft. Wer sich für diese Dinge interessiert, kann den lebhaften Wunsch nicht zurückhalten, diese Scherbenfunde nach Beschaffenheit, Fundort pp. und der sich daraus ergebenden Klassifizierung und Zeitbestimmung bearbeitet zu sehen, zugleich als ein Hilfsmittel zur Bestimmung derartiger Funde, die nach und nach seltener werden, weil unglaubliche Mengen davon dem Unverstand und der Gleichgültigkeit zum Opfer fallen, verschleudert und beseitigt werden. An der Hand einer solchen Anleitung würden diese Funde richtiger beurteilt und bewertet, auch für weitere Bearbeitung nutzbar gemacht werden können. In dieser Richtung mögen die Arbeiten und Publikationen des South Kensington Museum (Science and Art handbooks), speziell des Direktors des Kopenhagener Museums J. J. A. Worsaae (Danish Arts) als vorbildlich angesehen werden, und wäre zu wünschen, daß mindestens die von Ernst Friedei verfaßte Schrift: Die Stein-, Bronze- und Eisen-Zeit in der Mark Brandenburg, die 1878 erschien, neu bearbeitet und wieder aufgelegt werden möchte.
64. Busch. Der Name kommt in den verschiedensten Zusammenstellungen vor. Hier sei nur bemerkt, daß der Busch hiesiger Gegend allgemein Eisbusch, Erlen- oder Elsenwald ist, der nur auf feuchtem oder morastigem Boden gedeiht. Solcher Eisbusch ist mit andern