Flurnamen aus der Umgegend von Treuenbrietzen.
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Laubhölzern gemengt, vornehmlich Eichen, Birken, Weiden, Pappeln, Hasel, Eschen, Faulbaum, Eberesche u. a. m.
65. Buschdörfer heißen die in der flachen Buschlandschaft gelegenen Niederungsdörfer, die zum großen Teil noch die Reste wendischer Bevölkerung bergen.
66. H ellbus ch, bei Buchholz. Vergl. Nr. 21, Hellberge.
67. Horst. Der Name kommt häufiger vor. Horst wird ein inselartig in den Wiesen gelegenes (bis zu 12 Morgen haltendes) Stück Ackerland genannt, das von einem kleinen Graben und einem niedrigen, mit Buschwerk und Dornengestrüpp bewachsenen Wall umgeben ist. Zwischen dem Ackerland und dieser Umwehrung bleibt meist ein Wiesenstreifen unbeackert, als Weide für das Ackervieh, das somit nicht erst nach der Bucht getrieben zu werden braucht. Horst wird masc. und fern, gebraucht, vielfach auch „Horscht“ gesprochen. „Die Horst“ bei Linthe; Niebel- horst heißt ein Vorwerk, jetzt kleines Dörfchen bei Niebel. Ferner kommt vor: Kro nenh orst zwischen Wendisch-Borck und Salzbrunn. Zwischen diesen beiden Dörfern liegt auch Berghorst (Schreibweise der Generalstabskarte 1 :100000) oder Bi rkho rst (Schreibweise der Meßtischblätter 1 : 25000). Zwischen Schialach und Linthe liegen der große Horst, Grundhorst, Klobenhorst. Die Generalstabskarte 1:100000 enthält diese Namen, ebenso wie*den der Morellwiesen (Nr. 70), aber die Meßtischblblätter 1 .-25000 enthalten diese Namen nicht. Es bleibt sehr zu wünschen, daß namentlich die Meßtischblätter etwas reichlichere Angaben der Flurnamen brächten. Der Raum dazu fehlt nicht.
68. Krick elber g, bei Grabow. Sollte Krickel etwa ein Eigennamen sein? h -Zum Tod e verurteilte Verbrecher wurden früher wohl nac ihrem Heimatort geschafft und dort hingerichtet. Das Schaffot stand stets auf einer Anhöhe, um gut gesehen zu werden. Vielleicht hiernach Krickelberg?
69. Lindberg, bei Niebel, ein wie das Vorgebirge einer Steilküste die weite Kemnitzer Niederung überragender hoher Vorsprung der Süß- wasser-Dunenziige nördlich des Dorfs Niebel. Der Name kommt wohl von Linden, die dort standen, hat aber Anlaß zu der Sage gegeben, im Lindberg habe einst ein Lindwurm gehaust, den ein Schäfer mit der Flöte herausgelockt und dann erstochen habe. — Ein alter Mann erzählte mir, der Lindwurm säße wohl jetzt noch im Berge. Sein Onkel habe ihn einstmals gesehen; der Rachen sei ganz feurig gewesen und er habe Flammen gespieen. In dieser Gedankenrichtung weitergehend ließe sich Niebel mit den Niebelungen und Niebelliorst mit der Niebelungen Hort zusammenbringen! —
70. Morellwiesen, bei Schlalach, Mördel-, Moorwiesen; die richtigere Schreibung wäre Morelwiesen. (Vergl. Nr. 28.)
