Heft 
(1905) 14
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Böten, Bieten, Besprechen, Bannen und anderer Aberglaube.

88. Verloren Wasser, zwischen Treuenbrietzen und Nicliel. Etwa 2 km von der Quelle unterhalb des alten Treuenbrietzener Kirch­hofes verliert sich das Wasser im Sande.

Dieselbe Erscheinung tritt bei Wergzahna, östlich von Kropstedt auf, wo ein ziemlich wasserreicher Bach sich im Boden verliert und einen Kilometer weiter talabwärts wieder zum Vorschein kommt. Die Zwischenstrecke ist in trockenen Jahren völlig wasserfrei, in nässeren fließt ein wenig Wasser im Bachbett. Der unterirdische Wasserlauf kann demnach nur eine beschränkte Wassermenge aufnehmen.

Im Anschluß an die Flurnamen und Örtlichkeitsbezeichnungen wäre noch einiger Ortsnamen hiesiger Gegend zu gedenken: Brück von Brügge; Euper von Ypern; Fröden von Vroeden im Münsterschen; Niemegk von Nymwegen; Gente von Gent; Linthe von hohen Linden, die dort stehen; Mügeln von Mecheln; Zeuden von Zuyder(see).

Die Namen erinnern an die Kolonisation des Fläming durch Vlamen und Niederdeutsche.

Nach Dr. W. Hammer (Heft 3 Juni 1894 der Brandburgia) würden

Wendisch Borck und Deutsch Borck an die Verdrängung der Slaven durch Deutsche erinnern und Borck käme von bor, Kiefernwald.

Dietersdorf (nach dem Lutherquell auch Luthersbrunn genannt) würde das Dorf eines Dietrich,

Lüdendorf das eines Lothar bedeuten. M. E. läge es indessen näher, Lüdendorf als Leutedorf anzusehen, Ansiedelung der Tagelöhner, Fröhner, Hörige der in Rietz ansässigen Herren von Buchholtz, deren Besitz bis über Eckmaunsdorf hinausreichte. Iu der Nähe liegt das frühere Stadtgut

Frohnsdorf, das jedenfalls nach den Fröhnern benannt ist.

Grabow käme von gabru, Buche und

Wer big von vruba, Weide.

Böten, Bieten, Besprechen, Bannen und anderer

Aberglaube.

Von G. Steinhardt.

Mehrfach ist in den Monatsheften der Brandenburgia über aber­gläubische Gebräuche, Böten und dergl. berichtet worden, so in No. 10 vom Januar 1898, No. 7 vom Oktober 1899, No. 4 vom Juli 1902 und No. 6 vom September 1903. Als Ergänzung dazu möge einiges aus der Treuenbrietzener Gegend folgen, und zwar zunächst eine Anzahl Sprüche,