Heft 
(1905) 14
Seite
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Per Grabfund von Seddin als Schlüssel zum Verständnis der Sprache Europas. 103

Cognation zu reden mag sie verschmolzen sein aus wieviel körperlich, im Knochenbau differierenden Stämmen: gemeinsam ist ihnen der gleichartig

Da liegt das Essentielle der Rassenfrage. r+st-A-v*

Das Gehirn eines Slawen denkt anders als das eines Germanen, /

sagte Rudolf Virchow als er seine Schädelmesserei aufgab. Wollen Sie*--»*^ ' den Reweis? Denken Sie an König Friedrich Wilhelm IV. und veigleichen Sie seine Selbstüberwindung vom März 1848 mit dem Blutsonntag von Petersburg!

Der Ligus, der Kelte und der Germane wenn man die falschen Namen noch brauchen will leben noch heute wie einst. Die Völker­differenz hängt nur von den Prozenten der Mischung ab.

Der Charakter aber deputiert von den Lebensbedingungen, unter denen sie die erste grolle Kalteperiode in Europa durchmaehten. Hier konnten die Menschen ihre Existenz nur durch künstliche Wärme fristen. Wie gesagt, auf das was möglicherweise gewesen ist, kommt es für unsere exakte Forschung mindestens noch nicht an, sondern auf das, was sein mußte. Nach den Ausgrabungen haben wir kein Recht das Feuer in frühere Zeit als Menschenbesitz anzusetzen. Kam er aus einem warmen Klima, was wahrscheinlich ist, (möglicherweise wie Schoetensack vermutet aus Australien) so konnte er auch ohne Feuer leben. Wollen wir nun der Vorsicht halber annehmen unsere Vorfahren, unser homo europaeus war von nur gering entwickeltem Gehiruvermögen, so können wir ihn doch jedenfalls nicht für unvernünftiger halten, als heutzutage die Hunde, die Hühner, die Enten, die Schweine und was sich sonst an regenkalten Herbsttagen auf einem Bauernhof herumtreibt. Das ist doch wohl ein bescheidener Ansatz, aber mehr gebrauchen wir fürs erste noch garnicht.

Alle diese Viehgesellschaft, zu der sich bisweilen die reinliche Katze gesellt, treffen wir friedlich vereint auf dem Dunghaufen.

Sie kennen die Dungwärme. Und die sollte der Homo europaeus nicht auch gekannt haben? Aber er lebte doch nicht auf einem Bauern­hof! Seinen Dunghaufen hatte er aber darum doch. Die eisfreie Zone Europas war vorwiegend Bergland und jeder vorspringende Felsblock bot dem Menschen doch mindestens ein Dach gegen den senkrecht fallenden Regen oder Schnee. Von den Seiten her jagte der eisige Wind über ihn hinweg. Was blieb ihm als Schutz? Reisig und Laubstreu oder Nadelstreu und zusammengerafftes Gras und dürres Kraut. An solche Aufenthalte der Franzose nennt sie Abri war der Mensch mit seinen Kindern gebannt. Das war die Stube der Wöchnerin. Hier mußte er bleiben, wenn die Tale im Schnee verweht lagen. Alle seine Abfälle, die eigenen wie die von bewältigten Tieren mußten hier Dung­haufen bilden, die ihn wärmten und schützten. \

sprachebildende Gehirnbau.