Heft 
(1905) 14
Seite
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Der Grabfund von Seddin als Schlüssel zum Verständnis der Sprache Europas. Hl

nehmen und vorstellen. Als solches haben die Formen Atem und Odem bis in das XVI. Jahrhundert fortexistiert und zugleich In- und Exhalation bezeichnet wie auch das was wir jetztGeist oder auchSeele neunen. Die Vorstellung ist in ihrem groben Sensualismus noch heute wirkend, doch hat die Adperceptive sie schon zu Abstraktionen, also zu Sammel­begriffen von abgelösten Eigenschaften verarbeitet. Bei starken Emotionen und Empfindungen ist die Inhalation Avie die Exhalation stärker als ge­wöhnlich und bildet große Reihen von emphatischen Ideophonen, von denen die weichen Hauchlaute der W-Klasse und die tiefereu mehr männ­lichen G und Gh die mächtigsten sind, Aveil sie leichter hörbarer Averden als das II. Die Sprechmanier kann beide Laute natürlich je nach Willkür und Erregung bis F und P -f- h oder bisich und ,,uch varieren das ist irrelevant, denn, Avie von einer Nuß nicht die Schale, sondern der Kern das brauchbare ist, so kommt es hier stets auf den Sinn, nicht auf die Form an. Das ist sehr erklärlich an dem Worte Vater, das durch die schärfere Knaben- und Männeraussprache zum Fater geAvorden ist; der weiche W-laut, der von der Mutterliebe Sinn und Form bekam, trat zurück. Wir haben ihn voll in Würde und Weihe (vi und Avi) erhalten.

timen allen ist bekannt, daß niedere Kultur nnd Kinderverstand jene von unsTod genannte chemische Zersetzung unseres Körpers nicht begreifen kann. Mit dem Tätigkeitsideophon, das ich alsbald er­klären Avill, verbunden haben Avir dentöt-en als vorgestelltes ens reale. Mit W verbunden haben wir in W -j- öd -]- an den geweihten Toten- Man, Avie Avir ihn aus unseren Mythen kennen. Mythe und Wort decken sich inhaltlich vollkommen. Bei allen primitiven Gestaltungen dieser Artkann man das Wesen geAvöhnlich aus dem Namen lesen.

Genau mit derselben primitiven Logik ist aus der emphatischen Synthese mit gh und g und dem Elementarwort ad und od das Wort Gott mnd d. auch ghod, god, ghad und gad entstanden. Nach unserem jetzigen Sprachgebrauchs können wir einfachLeben dafür setzen um den Begriff konventionell festzulegen, denn das Wort gibt für uns den Sammelbegriff aller Vitalität.

Biologisch istGott eineinfaches Element, theologisch eine forma subsistens ein Streit in der Wissenschaft ist vernünftiger- Aveise ganz unmöglich aber gibt es denn, ja kann es denn Avissen- schaftliche Theologie oder Gotteskunde geben, Avenn die Herren nicht einmal Avissen, Avas ein so einfaches klares Wortursprünglich bedeutet.?

B. Logotomie von Din.

Das Wort Din begegnet uns im Gesamteuropäischen in allen mög­lichen Sprachmanieren und Synthesen. Selbständig hat es sich in dem englischenden erhalten, das Schlucht, Höhle, Gruft und ähnliches