Kleine Mitteilungen.
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etwas bogig gekrümmt erschien“ ©««.jaS'*, d. h., statt des m bezw. « ein Sigma mit folgendem n gelesen hat. Indem der Verfasser also statt Thusnelda Thumelda (Domhild) annimmt und Thumelikus mit Thumel- dikus, der Latinisierung von Thumeling (Domhilds Sohn) gleichsetzt, stellt er eine enge lautliche und sachliche Beziehung in den Namen von Mutter und Sohn her.
Ich würde, beiläufig, für „sachliche“ lieber „persönliche“ Beziehung setzen. Diese Deutung hat etwas sehr Bestechendes, es bleibt aber abzuwarten, wie die Antikritik, sei es sprachlich, sei es auf Grund genauester Prüfung der ältesten Handschriften, worin zuerst die Namen Thusnelda und Thumelikus Vorkommen, urteilen wird. E. Fr.
Die sogenannte Padden-Pupperei in Oderberg i. Mark. Den seltsamen Namen erhielt dieser schilfreiche Ort zu einer Zeit, als er noch Teil des Oderstromes war und Fischereizwecken diente. Er ist entstanden aus „Bardin -Pove rei“, die Stelle, wo der Fischerort Bardin, das ist Alt-Oderberg’s sehr alter Name, Fischfang mittels „Povarden“, das sind Poarte oder doppelte Stellnetze, betrieb.
Unterhalb des ehemaligen Askanierschlosses Oderberg, dass sich unbestreitbar auf der Marktseite in den ohnehin geengten Oderfluß hineinschob, hatte sich, abgeschnitten von der Strömung, im Laufe der Jahrhunderte eine Untiefe gebildet, die allmälich mit Schilf und Rohr bewachsen, einen bevölkerten Schlupfwinkel der Fische abgab und nur vermöge des sogenannten Poartnetzes befischt werden konnte. Der uralte Name des Oderberger Kietzes, der dicht dabei lag, war Bardin und ist wie bei vielen andern Gelegenheiten hier entstellt und umgewandelt worden durch langen Sprach- gebrauch in „Padden“; aus der Befischungsweise der Poverei ist darin das j noch fehlende entstanden.
Als am Georgstage des Jahres 1308 die Markgrafen Otto und Waldemar von Brandenburg dem Kloster Chorin zwei Oderberg benachbarte Wendendörfer, damit sind aber nur Fischerdörfer gemeint, mit Namen Ober- und Nieder-Liepe inkorporierten, da mußte deren seit dem frühesten Altertum mit den Oderberger Kietzfischern gemeinsame Fischez’eigerechtsame separiert werden, weil die Oderberger Kietzer bei dem Schlosse Oderberg, also landesherrliche Untertanen verblieben, während die Lieper insgesamt nunmehr mediat, d. h. Klosteruntertanen wurden. Bei diesem Transakt (Diplom. Chorin.
1 448.) geschah auch einiger Fischereigeräte Erwähnung, so der „Elefnette“, der „Vlote“, der „Rüsen“ und der „PQV_arde“. Diese Povarde heißen heutigen j Tages etwas entstellt „Poartnette“ oder Poartnetze und sind das doppelte Stellnetz verschiedener Maschenweite, die nur iiiTRöhricht und Schilf gebraucht, vermöge von Borkenschwimmern und Bleiklumpen wie Wände in mehrfacher Aufeinanderfolge mit immer enger werdenden Maschen im Wasser winkelig