Ein Pfarrerleben nach dem großen Kriege.
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„Gott mit uns!“
„Gott verläßt mich nicht,
„Wenn der Mast auch bricht!“
„Gretchen ist mein Liebchen,
„Und ich bin ihr Schatz,
„Rauch ich nicht mein Piepchen,
„Geb ich ihr ’nen Schmatz!“ usw.-
Wie lange noch, nnd das Erbauen von Schiffen in der von mir geschilderten Weise gehört der Vergangenheit an, kein Schiftsbaumeister wird sie mehr kennen und nur lächelnden Mundes von etwas Veraltetem sprechen. Denn irnmermehr schwinden in der Mark die Wälder, aus denen man das Bauholz zum Bau der Schiffe bezog und immermehr verdrängt das Eisen das Holz, gleichwie der Dampf das Segel verdrängt hat.
Die Bilder, welche man in den Wolmnungen der Schiffer, sowie in den Kajütten an Bord findet und welche ein in voller Fahrt befindliches Segelschiff (gewöhnlich einen Deckkahn) darstellen, wo auf dem Steuer- manusstand mindestens 3 Mann sich gegen das Faulholz legen und so einen Gegendruck gegen den Druck, welchen das Wasser auf die Steuerdiele bewirkt, ausüben, wo ferner noch mindestens 3 Mann in der Kaffe stehen und Segel und Schiff beobachten, diese Bilder werden der zukünftigen Generation etwas Unmögliches darstellen. Und dabei zeigen diese Bilder nicht nur einfache, nakte Wirklichkeit, sondern einen typischen Charakter von dem einstigen Leben und Treiben auf den Gewässern unserer Mark.
Ein Pfarrerleben nach dem groben Kriege.
Nach alten Pfarrakten erzählt von Kopp.
Pfarrer zu Kuhsdorf in der Prignitz.
Die Wittstocker Schlacht im Jahre 163G war geschlagen. Die Kaiserlichen mußten flüchten, doch plündernd und sengend zogen ihre Haufen durch unsere Prignitz, und die Schwedischen habens nicht besser getrieben; am schlimmsten aber von allen die marodierenden Kriegsknechte, die einzeln oder truppweise gleich wilden Raubtieren nach Beute spähend ihrem unheimlichen Räuberhandwerk nachgingen. Und was Menschen verschonten, das schlug der Würgengel der Pest. Über den Ort Kuhsdorf, ehemals Kurdsdorf geheißen, der eben noch 29 Bauern