Heft 
(1905) 14
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Ein Stücklein vaterländischer Geschichte.

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validen C. Frenzei in guter Ordnung gehalten. Vorgänger des p. Frenzei sind Griese, Bauer schlechten Angedenkens und Haberland gewesen.

1888. Das 75 jährige Jubiläum der Schlacht stand vor der Tür, aber an eine größere Feier mochte man nicht denken, weil wir unter der Trauer über den Tod zweier geliebter Kaiser standen. Es wurde vom Pfarrer ein Kinderfest mit den Kindern von Niedergörsdorf und Wöhnsdorf veranstaltet und eine Anzahl von Kindern aus der Dennewitz- Stiftung schlossen sich an. Der Stadtmusikus von Jüterbog, Kurzhals, hatte seine ganze Kapelle ohne jede Entschädigung freigestellt, die ITaupt- und Residenzstadt Berlin hatte eine Summe ausgesetzt, um die Kinder mit Kaffee und Kuchen zu erfreuen und auch kleine Prämien an die­jenigen zu verteilen, welche gute Antworten auf Fragen aus der vater­ländischen Geschichte geben konnten. Das Fest verlief bei schönem Wetter in ungetrübter Freude.

Es traf sich für die Veranstaltung einer militärischen Feier recht ungünstig. Es waren wohl damals 8 Kavallerie-Regimenter auf dem hiesigen Felde zu Übungen vereinigt, aber dieselben zogen, nachdem am 5. September, dem Tage der Schlacht von Zahna, eine Besichtigung durch Sr. .Majestät stattgefunden hatte, am <>. September in der Frühe von hier weg. Eine Abtheilung Ziethen-llusaren, welche hier in Niedergörsdorf eimjuartiert war, hat sich mit vieler Liebe an der Ausschmückung des l )enkmals beteiligt.

Die Beteiligung der Herren Offiziere von der Artillerie-Schießschule, welche sonst gern kommen, ist immer dadurch ausgeschlossen, daß sie schon am 2.5. September zu den Manövern ausrücken.

Durch die freundliche Vermittelung Sr. Exzellenz des Herrn Ge­nerals der Kavallerie und Generaladjutanten Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm I., v. Albedyll, wurden dem Pfarrer auf seinen Antrag zwei Geschütze zur Aufstellung beim Denkmal zugesagt. Dieselben konnten nicht sofort angefahren werden, weil der Pfarrer die Instandhaltung und Beaufsichtigung nicht auf seine Verantwortung übernehmen mochte. Endlich ließ sich der Kriegerverein von Jüterbog bereit finden, die Ge­schütze zu übernehmen und auf eine erneute Immediateingabe durch Se. Exzellenz den Herrn General-Leutnant und General-Adjutanten von Halinke an Se. Majestät den Kaiser Wilhelm II. wurden dieselben aus dem Depot Magdeburg hergegeben und am 27. April 1890 feierlich aufgestellt. An der Feier beteiligten sich in hervorragender Weise die Herren Offiziere der Artill.-Schießsclmle unter Führung des Herrn Oberst-Leutnants von Rauch, welcher auch die Geschütze mit Paradegespann von Jüterbog aus hatte anfahren lassen, dann der Kriegerverein und Handwerkerverein von Jü­terbog, der Touristenvereiu der Mark Brandenburg, die Einwohner der umliegenden Dörfer und der Stadt. Der Ortspfarrer hielt, da der Herr Feldprobst der Armee Dr. theol. Richter nicht hatte erscheinen können,