Heft 
(1905) 14
Seite
206
Einzelbild herunterladen

206

Ein Stücklein vaterländischer Geschichte.

die Weihrede: In honorem Dei, in gandinm regi.s, in salutem civium. Aus den eingegangenen Liebesgaben war es möglich geworden, eine gute Anzahl von Tannen anzupflanzen und zwei Ruhebänke aufzustellen.

Am6.September 1891 ist aufVeraulassung des Herrn Generals Blecken v.Schmeling ein feierlicher Feldgottesdienst am Denkmal abgehalteu worden, bei welchem der Ortspfarrer die Ansprache gehalten hat. ln den fol­genden Jahren ist es durch die Gunst der Herren Obersten der Regi­menter, welche auf den hiesigen Schießplätzen übten, ermöglicht worden, die Feier des 6. September zu veranstalten. Dieselben sind stets in sehr liebenswürdiger Weise bereit gewesen, ihre Musikkapellen zur Verfügung zu stellen, haben sich auch durch Absendung von Deputationen beteiligt. Garde-Fnß-Artillerie, 4. Fuß-Artillerie-Regiment, Regiment v. Dieskau, Artillerie-Schießschule.

Am 18. Juni 1894 sind an den alten Eichen beim Denkmal die Wappenschilder derer von Bülow-Dennewitz, und von Tauentzien- Wittenberg angebracht worden, welche vom Herrn Grafen von Bülow- Dennewitz und vom Regiment von Tauentzien in Wittenberg gewidmet worden sind. An der erhebenden Feier, zu welcher sich wohl an 5000 Teilnehmer eingefunden hatten, beteiligten sich besonders das Regiment von Tauentzien, welches eine Deputation unter Führung des Herrn Oberst und Kommandeurs v. Auer abgeordnet hatte, die Herren Offiziere der Artillerie-Schießschule in reicher Anzahl, der Verein deutscher Studenten aus Berlin, die acht Kriegervereine der Sektion Jüterbog.

Im Herbst 1894 haben die alten Pappeln gefällt werden müssen, welche dem Denkmal so viele Jahre ein recht ehrwürdiges Aussehen verliehen haben. An ihrer Stelle hat eine Anpflanzung von Eichen ge­schehen können, welche hoffentlich gedeihen und das Andenken der ruhmreichen Zeit, von der dieser Ort redet, erhalten helfen. Im Hause des Invaliden am Denkmal ist Raum beschafft worden, in welchem die in der Pfarre Niedergörsdorf angesammelten Erinnerungsstücke eine ge­sicherte Unterkunft gefunden haben.

Bei der Herstellung des kleinen Raumes ist der Beistand des Herrn Kreislandrates sehr verspürt worden, wie es demselben auch zu ver­danken ist, daß die Geschütze beim Denkmal zur Pflege ff. von dem Kreise JüterbogLuckenwalde übernommen worden sind. Die Geschütze sind nur leihweise verabfolgt worden. Die Ansammlung der alten Er­innerungsstücke ist von dem Pfarrer nicht ohne große Mühe und mit viel Überredungskunst geschehen. Es ist aber gelungen, die Anwohner des Schlachtfeldes, welche diese alten Stücke wie Heiligtümer bewahrten, willig zu machen, dieselben meist ohne Geldablindung für die Erinnerungs­halle herzugeben. Die Sammlung nach 75 Jahren ist noch über Er­warten reich ausgefallen, reicht aber nicht hin, um die Wände zu füllen. Da haben Bilder aus der Zeit der Freiheitskriege aushelfen müssen,