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Ein Stttcklein vaterländischer Geschichte.
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welche Geschenke von verschiedenen Kunsthandlungen sind — Sala et Comp., die Kunstfreunde (Troitsch), Photogr. Gesellschaft, Kommerzienrat Hagelsberg ff. — Das kleine Museum findet vielen Anklang und die ausgelegten Fremdenbücher weisen tausende von Namenseinzeichnungen auf. Für gröberen Besuch ist der Raum etwas eng bemessen.
Eine große Betrübnis ist uns widerfahren, indem eine diebische Hand uns den Degen mit Koppel entwendet, welchen der schon genannte Kreislandrat llauschsteck in 35 Gefechten getragen hatte.
Der Herr Direktor des Königl. Zeughauses Major Dr. Ubisch hat versprochen, bei Gelegenheit einen ähnlichen Degen für uns anzukaufen.
1803. Zur 80jährigen Erinnerungsfeier ist es dem Pfarrer gelungen, eine größere Feier zu veranstalten. Die Lehrer von Dennewitz, Rohrbeck, Gölsdorf, Kaltenborn und Niedergörsdorf wurden willig gemacht, sich mit ihren Schulkindern beim Denkmal einzufinden. Deklamationen, patriotische Lieder, Gesänge, frohe Kriegsspiele ff. waren eingeübt worden. Das Regiment Dieskau hatte seine ganze Kapelle geschickt und die Leute spielten gern zu den Ringeltänzen der Mädchen auf und begleiteten die Gesänge. Seitdem konnte eine gleiche Feier, in welcher wirklich ein Segen ruht, nicht wieder gefeiert werden. Dafür 'wurde im Jahre 1901 durch die Schüler der Privat Knabenschule aus Jüterbog der Tag von Dennewitz verherrlicht. Diese trugen zur Freude der hiesigen Dorfkinder und auch der recht zahlreich erschienenen Einwohner das Theaterstück vor: Friedrich der Grosse und der Müller von Sanssouci.
Es würde zu weit führen, alle die Schulen, Vereine ff. aufzuführen, welche von nah und fern gekommen sind, um die denkwürdige Stätte zu besuchen. Unter den Besuchenden sind neben hohen Militärs auch der Herr Regierungspräsident Graf Hue de Grais und der Herr Oberpräsident von Bethmann-Hollweg zu verzeichnen, welche sich lobend über die Anlagen ff ausgesprochen haben.
Mit dem Erwachen eines neuen patriotischen Lebens um das Denkmal rührte sich auch die Lust, einen Kriegerverein zu gründen. Die Dörfer Dennewitz und Niedergörsdorf traten zu einem solchen Verein zusammen und die Herren Grafen Bülow v. Dennewitz wurden willig, eine Fahne zu stiften und dem Verein die Führung ihres Namens zu erlauben. Die Fahne ist ein Kunstwerk der Fahnenfabrik in Bonn. Sie trägt auf der einen Seite auf schwarz-weiß-rotem Grunde den deutschen Adler umgeben von einem Eichenkranz und der Inschrift: Mit Gott für König und Vaterland; auf der anderen Seite das Familienwappen der Grafen Biilow v. Dennewitz auf weißem Felde.
1900. Die Fahnenweihe ist am 6. September 1900 in sehr feierlicher Weise vollzogen worden.
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