Heft 
(1905) 14
Seite
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Ein Stücklein vaterländischer Geschichte.

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dem ein größerer Stein, mit einem eisernen Kreuz gekrönt, aufgestellt ist. Das Kreuz lmt die Eisengießerei von Erselius in Luckenwalde ge­schenkt; den Stein hat der Hüfner Albert Müller hergegeben.

Dies Denkmal hat am 2. September eine schöne Weihe erfahren. Die Schuljugend von Nie.dergörsdorf, Kaltenborn und Gölsdorf unter Führung ihrer getreuen Lehrer hatte sich vereinigt, und Kinder aus Morxdorf mit ihren Diakonus Heinecke aus Seyda schlossen sich an. Der Herr Oberst vom 52. Regiment (Kottbus) hatte ohne Umstände 10 Mu­siker gesandt, welche mit viel Lust und Freudigkeit die patriotischen Gesänge begleiteten und zu den Parademärschen der Jungen aufspielten. Ansprachen hielten die Lehrer Hilgendorf, Richardt und Zusset.

Zu der Einweihung des Denkmals bei der Mühle von Dennewitz hatte der Pfarrer zum 0. September eine größere Feier geplant. Die Herren Superintendenten Reyländer-Bochow und Breithaupt-Luckenwalde waren für Ansprachen gewonnen, aber ungünstiges Wetter belästigte uns zum ersten Mal bei unserer Feier. Der Herr Superintendent Breithaupt hatte sich nicht abhalten lassen, zu erscheinen und so konnte am Nach­mittage, als sich das Wetter aufklärte, eine Feier mit gutem Besuch statttinden.

Dies Denkmal gilt der Erinnerung an den heldenmütigen Sturm, welchen das Gren.-Rogt. König Friedrich 1. ausgeführt hat. Bei diesem Sturm iielen 80 Mann, welche auch hier in zwei Massengräbern ver­scharrt worden sind. Der Ortsvorsteher und stellvertr. Amtsvorsteher Thiele in Dennewitz hat gern den Ort hergegeben, der Herr Oberpfarrer Brüning in Jüterbog hat das Gitter gewidmet. Das Kreuz ist aus Liebesgaben bezahlt worden. Die Herren Offiziere des Regiments König Friedrich unter ihrem hochherzigen Oberst Bendemann haben das Denkmal, welches auf seinem Kreuz die Inschrift trägt: Ruhestätte von 80 gefallenen Helden, mit einer Tafel geziert:Dank hochherziger Stif­tung errichtet zum Gedächtnis und Ruhm der am 0. 9. 1813 gefallenen Kameraden.

Grenadier-Regiment König Friedrich I. (4. Ostpreußisches) No. 5.

Der Pfarrer hat auf der Rückseite des Gitters eine Tafel ge­stiftet:

Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte.*

Mit Hülfe der Artillerie-Schießschule, welche in stets bereiter Weise Gespann und Mannschaft gestellt hat, ist der öde Bergabhang in Ter­rassen aufgeworfen und durch Anfuhr guter Erde, welche die Gemeinde Niedergörsdorf gespendet hat, für gärtnerische Anlagen brauchbar gemacht.

Im Jahre 1903 hat der Kriegerverein und der Gesangverein eine Feier am Denkmal abgehalten, zu welcher auch eine Abordnung der Kriegs-Freiwilligen aus Berlin erschienen war. Neben der Begrüßungs-