23. (9. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjalires.
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wohlwollenden und gerechten Chef der inneren Verwaltung Preußens. Das Andenken an den verewigten Staatsminister Freiherrn von Hammerstein wird unvergessen bleiben.
Die Beisetzung fand am 24. auf dem Dorffriedhofe Steinhorst unter lebhafter Anteilnahme der Bevölkerung statt. Erschienen waren als Vertreter des Reichskanzlers Unterstaatssekretär Freiherr von Secken- dorff, vom Ministerium des Innern Ministerialdirektor von Kitzing und Geheimer Ober-Regierungsrat Harder. Ferner wohnten der Feier bei der Oberpräsident von Hannover Dr. Wentzel, Landesdirektor Lichtenberg, Regierungspräsident von Philipsborn, Stadtdirektor Tramm und zahlreiche andere Vertreter der Regierung, Kreise und Städte der Provinz Hannover. Die Überführung des Sai’ges zum Friedhof fand auf Wunsch des Verstorbenen auf einem einfachen mit Tannengrün geschmückten Ackerwagen statt. Hinter diesem schritten zunächst die Söhne des Verstorbenen, der frühere Landwirtschaftsminister von Hammerstein-Loxten und andere. Eine große Anzahl von Kränzen, darunter zwei vom Kaiser und der Kaiserin, wurden von Mitgliedern der Feuerwehr und der Kriegervereine getragen. Die Trauerrede hielt Pastor Koch aus Steinhorst. Die Bestattung ist nur eine vorläufige, da in nächster Zeit eine Familiengruft errichtet wird, in der der Sarg später beigesetzt werden soll. Aus Anlaß des Hinscheidens des Frhrn. v. Hammerstein sind der Witwe und dem Sohne des Verewigten zahlreiche Kundgebungen der Teilnahme zugegangen. Unter andern liefen Beileidstelegramme ein vom Kronprinzen, dem Großherzog und der Großherzogin von Baden, dem Herzog Karl Eduard von Sachsen-Koburg und Gotha, der Prinzessin Heinrich von Preußen und dem Prinzen Joachim Albrecht von Preußen.
Ich hatte die Ehre den Verewigten als er Bezirks-Präsident in Lothringen war, im Jahre 1889 kennen zu lernen, wo ich als Vorsitzender des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertums- Vereine in Metz die Hauptversammlung abhielt. Herr v. Hammerstein beteiligte sich hierbei, sowie bei den Ausflügen nach den Schlachtfeldern, nach Trier, nach Luxemburg und legte viel Interesse und Verständnis für Geschichte und deutsche Altertumskunde an den Tag. Herr v. Hammerstein hat meine Bitte in die Brandenburgs einzutreten gern erfüllt und mir sein freundliches Wohlwollen, wie ich hiermit dankbar bekenne, bis zum Tode bewahrt.
Ich bitte Sie, geehrte Anwesende, sich zum Gedächtnis zu erheben. (Geschieht.)
XXIV. Der bisherige Oberpräsident der Provinz Brandenburg und von Berlin, unser Ehrenmitglied von Bethmann-Hollweg auf Hohen- finow, ist Nachfolger des verstorbenen Ministers des Innern geworden.
XXV. Unser korrespondierendes Mitglied Archivrat Dr. Sello,