Heft 
(1905) 14
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23. (9. ordentliche) Versammlung des XIII, Vereinsjahres.

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gefilde auch zur Lösung interessanter botanischer und züchterischer Versuche benutzt wird.

XXXVI. K. Möbius: Die Formen, Farben und Bewegungen der Vögel ästhetisch betrachtet. Sitzungsbericht der Preuß. Akad. der Wissenschaften vom 11. Februar 1904 und derselbe: Die Formen und Farben der Insekten ästhetisch betrachtet (a. a. 0. Sitzung vom 2. Februar 1905). Auch unsere Damen werden an diesen anmutigen Schilderungen Belehrung und Vergnügen finden. Warum der Herr Ver­fasser, unser verehrtes Ehrenmitglied, bei den Kerflieren die Bewegungen nicht mit berücksichtigt hat, stehe dahin, jedenfalls kann man sich etwas Graziöseres als den Flug der Libellen und Wespen kaum denken.

XXXVII. R. Voigtländers Verlag in Leipzig beabsichtigt photographische Natururkunden ähnlich den berühmten in C. G. Schillings bei derselben Firma erschienenen afrikanischen Tierwelt­studienMit Blitzlicht und Büchse herauszugeben, Studien am frei- lebenden Wildtier und hat alle europäischen Berufs- und Amateur- Photographien, wie Sie aus vorliegendem Aufruf ersehen, zu einer Preis­bewerbung eingeladen. Viele unserer Mitglieder huldigen der schönen Lichtbildnerei, vielleicht treten manche darunter der Sache näher, die ja auch recht eigentlich im Interesse der brandenburgischen Heimat- forsclmng liegt. Namentlich unsere freilebende Vogelwelt fordert zur Aufnahme von dergleichen photographischen Naturstudien förmlich heraus.

D. Kulturgeschichtliches.

XXXVIII. Über Drillingsgefäße. Unser Ehrenmitglied Prof. Pr. Hugo Jentsch schreibt uns folgendes:

Anknüpfend an das Monatsblatt der Brandenburgia XIII 9, S. 322 Fig. No. 1 erlaube ich mir auf das mittelalterliche Gubener Drillingsgefäß Ihre Aufmerksamkeit zu lenken, das 1885 gefunden und in den Berliner Verhandlungen (Zeitschrift für Ethnologie) 1885 S. 331 f. besprochen, und unter No. 3 abgebildet ist (im Gubener Stadtmuseutn). Die Zeichnung ist nicht sehr gut geraten: die Gefäßchen sind regelmäßig gearbeitet. Kein Henkel, keine Rosetten oder sonstige Verzierung, auch nicht (wie bei unseren 3 prähistorischen Drillingsgefäßen) Kommuni- katio nsöffnungen.

Das Stück ist später einmal als Behälter von dreierlei kirchlichem Salböl aufgefaßt worden und mußte bei seiner ärmlichen Ausstattung Eigentum einer kleinen, wenig bemittelten Kapelle gewesen sein.

Beschädigt ist, wie die Abbildung zeigt, nur eine kleine Randstelle.

XXXIX. Zur Rolands-Rundschau lege ich heut drei Abbil­dungen von sogenannten Quintäne Rolanden vor, hölzernen drehbaren Ritterliguren, über deren Bedeutung ich auf die ausgezeichneten Rolands-