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23. (9. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

Ähnlich steht der Roland von Windbergen da, wie Sie aus seinem Konterfei ersehen. Am rechten Arm fehlt die Tartscbe, am linken der Aschenbeutel. Die Ausrüstung erinnert mehr an einen dänischen Dragoner von 1848 mit französierenden Epauletten und Spitzbart. Doch scheint er durch ein nachträglich auf der linken Brust angebrachtes eisernes Kreuz sich etwas vaterländischer haben ausstaffieren wollen.

Noch existiert im Meldorfer Museum ein dritter bärtiger Roland, der genau wie der von Eesch ausgerüstet ist. Sello gibt a. a. 0. Tafel III. Figur 3 eine kleine Abbildung nach großer Photographie des im Mel­dorfer Museum befindlichen Bildwerks, vergl. die Beschreibung in „Erster Bericht“ über dieses Museum, 1896, S. 37 und bei Sello, Yindiciae S. 81. Ich hoffe durch die Güte des Herrn Museumsdirektors Goos in Meldorf

auch von diesem eigentlichen Meldorfer Quintäne-Roland der Brandenbnrgia später eine Photographie vorlegen zu können. Das sind also die ländlichen z Rolande, die übrigens auch mit­unter noch jetzt in verwandter Form von „fahrenden“ Gauklern, Spaßmachern, Schaubudenbe­sitzern mitgeführt und für die Benutzung zu Roß durch das „Herren - Publikum“, mitunter selbst der „holden Weiblichkeit“ anfgestellt werden. Vergl. Bran- denburgia XIII. S. 463.

Unser geschätztes Mitglied, Herr Adolf Gloe vom Kais. Statist. Amt, kennt das Reiten und Ste­chen nach der Quintäne noch aus seinem holsteinischen Heimatstädtchen Marne, nahe der Nordsee, und hat die große Güte uns zur heutigen Sitzung folgenden Bericht zur Verfügung zu stellen.

Der Roland von Windbergen.

. Roland-Reiten

in Ditmarsclien von Adolf Gloe.

In der Umgegend von Marne im Kreise Siider-Ditmarschen in Holstein finden seit alters her noch alljährlich in den Sommermonaten sogenannte Roland-Reiten statt. Ein solches Roland-Reiten habe ich persönlich im Jahre 1902 in Neufeld bei Marne mit angesehen.

Eine Anzahl Bauernburschen (Söhne von Bauern wie auch Knechte derselben in kameradschaftlichster Eintracht) reiten im Galopp an einer auf