Heft 
(1905) 14
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.23. (9. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

einen ganzen Haufen von Abbildungen, Berichten und geschichtlichen Artikeln darüber vor.

XLV. Die Einweihung des Königlichen Schauspielhauses am Schillerplatz, am 21. d. M. wird ebenfalls vek-Ms begrüßt. Auch hier liegen Abbildungen und Berichte vor.' " J *

XLYI. U. M. Herr Regierungsrat a. %'C. vou % Kühlewein legt uns freundlichst seinen Aufsatz vorBefliner Medaillon, Souder- Abdruck ausBerliner Münzblättern N. F. 1903/04, enthaltend Be­schreibungen von 7 schönen Medaillen mit Abbildungen: 1. sog. Tunnel- Medaille zum 25jährigen Bestehen desTunnels über die Spree, am 3. Dezember 1852 hergestellt, betr. die 1827 zunächst unter dem Namen Sonntagsverein begründete literarische Gesellschaft, die seit Jahren eingeschlafen ist, früher aber eine Rolle im Spreeathen spielte. 2. Me­daille zu Ehren des Sir Moses Montefioro und Dr. Creinieux 1840 in Berlin geprägt. (Nahmen sich der im Orient bedrängten Israeliten er­folgreich an.) 3. Medaille der Pädagogischen Gesellschaft zu Berlin v. J. 4. Freiherr von Stein, Preußischer Minister. Einseitige Bronze­medaille v. J. 5. Ferdinand von Schill, Berlin 1809. 6. D. L. Al- brecht, Geh. Kabinetsrat, Berlin 1835. 7. Medaille der Bildhauer W. und A. Wolff zum neuen Jahr 1854. Glückwunschmedaille. V. Elch­kopf, R. Adler mit Schlange.

Theodor Körner in Berlin.

XLVII. U. M. Herr Buchhändler Ernst Frensdorff hat die Liebenswürdigkeit folgendes uns vorzulegen:Theodor Körners erster Brief vom 26. März 1811 an seine Eltern nach seiner Ankunft Ln Berlin. Den Verehrern des Dichters gewidmet von Ernst Frensdorff. Das Brief-Facsimile ist auf altertümlichem Papier her­gestellt. Gestern Abends, schreibt Körner, bin ich glücklich in dieser langweilig großen Stadt angelangt. Ich lernte auf dem Postwagen einen hiesigen Studenten kennen, bey dem ich die Nacht geblieben bin, da ich Partheys Adresse verlohren habe. Ich werde mich nachher im Addreß- comtoir nach ihm erkundigen. Das Reisen im Sande ist etwas ganz verhaßtes. Man glaubt in ein Zauberland zu kommen, wenn man Potsdam liegen sieht, was wirklich äußerst lieblich ist. Die Havel ist ganz ungeheuer breit, und verschönert die dortige Landschaft gar wun­derbar. Berlin macht wegen seiner unendlichen Größe einen drückenden, unangenehmen Eindruck auf den Ankommenden. Vom Potsdamer Thor bis an die Post sind wir über eine Stunde gefahren. Herrliche Gebäude aber wetteifern in allen Straßen mit einander. Die Collegia sind noch nicht angegangen, es scheint im ganzen eine große Unordnung in jeder academischen Hinsicht zu herrschen.