Heft 
(1905) 14
Seite
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2. (2. außerordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.

Dit, Lüde, wat ick hewwe v erteilt.

Dät flog herüm in alle W elt.

Selbst in de Zeitung wast to läsen,

Wie de Geschieht sich harr begäwen.

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Un dät Schlimmste was bei dissen Transch. Dät jeder, der nach Vehlefanz '

Moal hennkoam, trog den Wirt:

Na, sind Sei ook all ut den Krieg torüggV

So ville hew ick woll all hört:

De Vehlefanzer sind koreert Von eene grote Kriegeswut,

Un doamet is dät Riemche n ut.

2. (2. ausserordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.

Palmsonntag, den 16. April 1905.

Veranstaltet auf Anregung unseres Mitgliedes des Vander-Vereins ehemaliger Sophien- tiymnasiasten unter Führung des Herrn Geheimen Bergrates Professor Dr. Wahnsehafie. Ausflug in das Endmoriinengebiet der Gegend von Chorin.

Unter außerordentlicher Beteiligung wurde der Ausflug um 8,40 Uhr vormittags vom Stettiner Bahnhof aus angetreten. Vor dem Bahnhofs­gebäude in Chorin hielt Herr Geheimrat Wahnschaffe einen Vortrag über die Merkwürdigkeiten der Landschaft. Er führte zunächst die wichtigsten Tatsachen aus der Geologie der heimischen Landschaft an, indem er die Grundzüge der Inlandeistheorie entwickelte, um dann auf die Gegend von Chorin näher einzugehen. In den Bergzügen dieses Landstriches haben wir ein Stück jener Endmoräne vor uns, die sich von Hamburg durch die Provinzen Brandenburg, Pommern und West­preußen bis zur Weichsel verfolgen läßt. Die Aufschüttung des Moränen­materiales fand statt, als in dem Abschmelzprozeß ein Stillstand eingetreten war, da der Nachschub dem Abtauen am Rande das Gleichgewicht hielt. Die Schmelzwässer fanden ihren Weg in dem großen Talzuge, welcher heutigen Tages die Netze, Warte, Oder, Finow-Kanal und das Rhinluch beherbergt. Es ist das das sog. Thorn-Eberswalder-Haupttal.

Nach dem Vortrage wanderte die Gesellschaft nach Chorinchen hinein und zwar auf dem Wege, in welchem die Eisenbahn die Hügelkette durchschneidet. An dem Nordabhang führte dann der Weg an dem lieblichen Mariental vorüber zum Kloster Chorin, wo in der Kloster,schenke das Mittagessen eingenommen wurde.