3. (1. ordentliche) und Haupt-Versammlung des XIV. Vereinsjahres. 279
tallzeit. — Die Entstehung der Schrift. — Der Steinnutzung ist selbstverständlich ein breiter Raum gewährt. Die Abbildungen sind mit Sorgfalt ausgewählt und ausgeführt.
D. Kulturgeschichtliches.
14. Hol and-Rundschau. Unser verehrtes leider nicht unbedenklich erkranktes liebenswürdiges Mitglied Professor Oskar Krause in Greifswald war von mir bezüglich des plötzlich auftauchenden Rolands von Greifswald befragt worden. Herr Kr. schreibt mir unter dem 18. d. M.
Anbei über den Greifswalder Roland. Zur bequemeren Übersicht habe ich drei Schriftsätze zusammengestellt. Einer Bemerkung bedarf es weiter nicht. Wie aus No. 3 hervorgeht, hat Pyl das einstige Vorhandensein einer Rolandsäule hier vor längerer Zeit festgestellt. Haben Sie vom Korrespondenzblatte der deutschen Geschichtsvereine 1904 No. 11 gesehen? Dort wird das Rolaudsbild als Spielfigur gedeutet, und der Name mit rotulare, rollen, zusammengebracht.
Kurze Angaben über den Roland zu Greifswald sind wie folgt zu vergleichen:
1. Brandenburgia, Jahrgang XIII., No. 10 S. 339:
Dasselbe gilt von dem Rolande zu Greifswald (1398), den erst ganz (kürzlich) neuerdings Dr. Werminghoff entdeckt hat, Korrespondenzblatt der deutschen Altertumsvereine, 1904, No. 2.
2. Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Ge- schichts- und Altertumsvereine, 1904, No. 2 S. 86:
A. Werminghoff, Zur neueren Literatur über die Rolandsäulen: Endlich mag hier noch eines spurlos verschollenen Rolands gedacht sein, des nämlich in Greifswald, das im Jahre 1250 mit lübischem Rechte bewidmet worden war. (Vol. 33, fol. 312 a) findet sich nämlich zum Jahre 1398 folgender Eintrag:
Item mester Johan Snytker 2 1 /3 m (arcas) pro Rolant, sabbato ante dominicam Jubilate (= 1398 April 27). Sein Standort ist unbekannt, vielleicht war es der Marktplatz (vergl. Pyl, Geschichte der Greifswalder Kirchen I., S. 145).
3. Pyl, Geschichte der Gr. Kirchen, I. Teil, 1885, S. 145:
Auch in Greifswald scheint eine solche Statue als Symbol am
Markte gestanden zu haben, da (1398) der Holzschnitzer Meister Johann 2 1 j Mark für die Anfertigung eines „Rolant“ empfing.*)
Die Brandenburgia dankt Herrn Oskar Krause für diese Mitteilungen und wünscht ihm von ganzem Herzen eine recht baldige Genesung.
*) Lib bam. XXXIII, 312 (1398): Item mester Johan Snytker mr. pro Rolant, sabbato ante dominicam Jubilate.