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Kleine Mitteilungen.
sich durch die schönen geschwungenen, als Ilutschinuck viel begehrten Schwanzfedern schon auf weithin kenntlich machten, heißen auch Brumm- hiUine, die Birkhenne auch Kujvre. Sonst ist mir in der Mark das Spielwild bekannt aus der Warthe- und Havelgegend. Zwischen Tegel und Oranienburg ist es nicht selten. U. M. Dr. med. Carl Bolle hat ab und zu Spielwild auf seiner Insel Scharfenberg.im Tegeler See erlegt.
Ernst Eriedel.
Am Stechlin-See, Kreis Ruppin. Am Nordwestufer liegt ein Sumpf; dort ist einst — vor 40, 50 Jahren — ein Kind aus Blirenbusch versunken. „Die Mücken haben es totgestochen und die Ameisen aufgefressen.“ Nach einigen Tagen fand man die stark benagte Leiche im Sumpf. So erzählte mir ein Fischer am Ufer in der Nähe von Neu-Globsow.' Otto Monke.
Woltersdorf bei Menz, Kreis Ruppin. Vor der Kirche steht ein mächtiger Lindenbaumstumpf, dessen Umfang 7*/» m beträgt. Die Bauern haben den prächtigen Baum im vorigen Jahre, als der Pastor verreist war, in 2‘/ 2 m Höhe gekröpft, und nun ist es fraglich, ob der Baum diese Schandtat überstehen wird; jedenfalls hatte er gestern noch kein Blatt.
Trotzdem wäre es wünschenswert, wenn der Riesenstumpf als Wahrzeichen des Dorfes erhalten bliebe, und ich habe dem Pastor empfohlen, in den Stumpf hinein einen neuen Baum zu pflanzen. Er scheint Lust zu haben, auf den Vorschlag einzugehen. Der Stumpf müßte natürlich mit Erde ausgefüllt werden. Es fragt sich nur, ob nicht der neue Baum so gepflanzt werden müßte, daß er schließlich mit der Wurzel auch das natürliche Erdreich erreichte. Leider hat die Jugend des Dorfes seit Jahrzehnten den stellenweise hohlen Baum mit Steinen ausgefüllt, und es dürfte schwer halten, sie zu entfernen. Otto Monke 26. 5. 1904.
Die Steine müßten entfernt und im Innern des Stumpfes ein Loch gegraben werden, so daß die zu pflanzende neue junge Linde das natürliche Erdreich erreicht. Bei der Genügsamkeit und Schnellwüchsigkeit der Linde würde der Versuch höchstwahrscheinlich gelingen. E. Fr.
Vom Koschenberg. Kreis Calau N./L. Dieser Berg ist besonders interessant, weil er in der Provinz Brandenburg der einzige Punkt ist, wo sehr altes Gestein bergartig zu Tage tritt. Es besteht aus unansehnlich ausschauender graubrauner Grauwacke durch welche sieh plutonisches Gestein, Diabas, hindurch gearbeitet hat. Dieser Stein sieht schön laichgrün aus und hat eine ungewöhnliche Härte und Zähigkeit. Dieser Umstand in Verbindung damit, daß er die Neigung hat, unregelmäßig im Brach zu zersplittern, machen ihn leider, zumal auch aus den beregten Gründen seine Bearbeitung teuer ist, als Pflastermaterial und Form von Würfeln u. dgl. zu kostspielig. Auch nimmt er bei der Abnutzung im Straßenpflaster eine wenig wünschenswerte Glätte ein. Versuche hat die Stadt Berlin auf Überwegen gemacht, z. B. sieht man Koschenberger Diabas in dieser Weise an der Invalidenstraße vor dem Ausstellungsgebäude seit etwa 20 Jahren liegen.