Heft 
(1905) 14
Seite
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0. (2, ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.

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7. Bronzeperiode 2000 (2500) bis 1250 v. Chr.

8. Beginn der Eisenzeit 12501050 v. Chr.

9. Zeit des israelitischen Königstunis.

10. Zeit der Fremdherrschaften und der Makkabäer 600-0 v. Chr.

Dieser kühne Versuch, die Kultur im fernen Asien vom Tertiär bis zur geschichtlichen Zeit geologisch und archaeologisch zu gliedern, ver­dient alle Achtung und spornt zu ähnlichen Versuchen in anderen Land­strichen an. Es tut bei dergleichen Synthesen durchaus nicht viel schaden, wenn kleine Unrichtigkeiten, chronologische Fehler u. dergl. mit unterlaufen, sofern nur in der Hauptsache das Gesamtbild richtig ist.

XXL Eugen Geinitz - Rostock: Wesen und Ursache der Eiszeit. Güstrow 1905. (Archiv des Vereins der Freunde der Natur­geschichte in Mecklenburg. 59. Jahrg. 1905.)

Vor vielen Jahren habe ich einmal den Versuch gemacht, die Titel und kurz den Inhalt aller Bücher, Büchlein, Abhandlungen und Artikel wohlgemerkt nur der wissenschaftlichen aufzuschreiben, die mir bezüglich der Eiszeit vorgekommen sind; ich habe dies aber schließlich aufgegeben, die Zahl der bez. Arbeiten ist Legion und die Anzahl der Theoiien über die Entstehung der Eiszeit so groß, daß einem bei der Lektüre elend werden kann.*) Kein Wunder, falls man mit einem gewissen Mißtrauen an jede neue Lösung des verzweifelten Phänomens herangeht, dennoch fesselt im vorliegenden Falle die Argu- mentation des gelehrten Verfassers, unsers verehrten korresp. Mitgliedes, durch die Klarheit der Darstellung und die Überzeugtheit desselben der Art, daß man das Buch gern sofort bis zu Ende durchliest, und mit Dank für die anregenden Gedanken aus der Hand legt. Wer auf eine bestimmte Erklärung, z. B. auf den kosmischen Ursprung oder auf einen Rythmus, eine Periodizität u. dergl. der Eiszeit eingeschworen ist, wird seine Überzeugung schwerlich durch Geinitz beeinflussen lassen, wer aber in der überaus schweren Materie vor einem Non Liquet bislang stand, dem werden die Gründe des Verfassers nunmehr vielleicht doch zu einer festen Stellungnahme verhelfen.

Geinitz hat die rühmenswerte Gepflogenheit, seine Ansichten als Thesen voranzustellen und dann erst, gerade wie es für die richterlichen Erkenntnisse Vorschrift ist, die Tatsachen und die Schlüsse folgen zu lassen. Dadurch hat man den Vorteil, daß man die Ausführungen in jedem Stadium vorprüfen kann, weil man genau weiß, wo der Verfasser hinaus will. Viele deutsche Gelehrte, in ihrer veraltet schwerfälligen

*) Auch in der Brandenburgia ist die Eiszeit zum öfteren erwähnt, z. B. XI. 376 (Credner: Non liquet); XI. 377 (Hildebrandt: Kosmisch); XII. 152 (Geinitz: Keine Zwischeneiszeiten); XIII. 433 (Solger),