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6. (2. ordentliche Versammlung) des XIV. Vereinsjahres.
1. Der Kinderchor bei der Berliner Schillerfeier am 9. Mai d. J. auf der Freitreppe des Schauspielhauses; trotz der Kleinheit des Bildes 8 X 10 cm sind die vielen Köpfe sehr deutlich.
2. Pflegschaftsfahrt des Märkischen Museums am 21. d. M. Kirche in Neu-Golm bei FArstenwalde mit großer gotischer Kirche;
3. Desgl. vom 21. d. M. Gasthaus Pechhütte am Schermützel- see, Kreis Beeskow-Störkow;
4. Der kleine Markgrafenstein auf den Rauenschen Bergen mit der Windschliffseite, desgl. am 21. d. M. Ygl. auch Nr. XXXVI.
XXXIV. Herr Mittelschullehrer Johann Schimming in Küstrin, welcher sich um unsere Wanderfahrt nach Küstrin so verdient gemacht hat, stiftet 6 Stück ältere Photographien dieser Stadt, die sich auf die interessanten jüngst von uns daselbst in natura besuchten Baulichkeiten beziehen. Besten Dank.
XXXV. U. M. Herr Kaufmann L. Reuter legt 9 Aufnahmen von Küstriner Ansichten vor, welche bei der Brandenburgia-Wander- fahrt nach Küstrin und Tamsel am 14. d. M. von ihm aufgenommen worden sind. Auch hierfür verbindlichen Dank.
XXXVI. Über die Markgrafensteine in den Rauenschen Bergen. Herr Bibliothekar F. Lüdicke, ebenfalls eins unserer photographisch tätigen Mitglieder, hat bei der Pflegschaftsfahrt am 21. d. M. eine vorzügliche Aufnahme des kleinen Markgrafensteins und zwar ebenfalls der Windschliffstelle gemacht.*) Eins unserer Mitglieder, Teilnehmer des interessanten wissenschaftlichen Ausflugs, hat darüber in der Täglichen Rundschau vom 25. d. M. wie folgt berichtet:
Die beiden Markgrafensteine der größten märkischen Geschiebe- Blöcke, welche bislang bekannt sind, liegen südöstlich vom Dorfe Rauen auf einem bewaldeten Höhenzuge, 148 Meter über dem Meeresspiegel, dicht beieinander. Der große Markgrafensteiu, der ehemals einen Umfang von 29,5 Metern und eine Höhe von 8,5 Meter hatte, ist im Jahre 1826 zur Herstellung der Granitschale im Lustgarten gesprengt und dadurch auf die Hälfte seiner ursprünglichen Größe verkleinert worden. Er ist aber bei seiner jetzigen Höhe von 4,7 Meter über und 1,9 Meter unter der Erde immer noch einer der größten Geschiebeblöcke der Mark, und der unweit davon auf der Höhe liegende zweite Stein giebt ihm bei einem Umfang von 21,6 Meter und einer Höhe von 3,7 Meter über und 2 Meter unter der Erde wenig nach. Beide Steine zeigen noch heute deutliche Spuren ihrer Fortbewegung durch die Gletscher und ihrer Abreibung durch die Eismassen in Form von sogenannten „Gletscherschliffen“ auf den breiteren Seiten. Der kleinere Stein trägt außerdem
*) Vgl. hierzu meine Reprod. des Steins nacli Bekmann in Brandenburg^ II. S. 122, ferner ebendaselbst 142, 146, 149.