(>. (2. ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.
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Bogendünen entstanden, die sich östlich von Nauen im Spreetal erheben und sich im Westen zwischen Spreenhagen und Stansdorf hinziehen. In dieser Zeit, als die Mark einen Steppencharakter annahm, hat auch die Auskehlung des kleineren Markgrafensteines stattgefunden, denn sie zeigt ihre breiteste Stelle gegen ONO und verläuft, immer schmäler werdend, zu beiden Seiten des Steins in fast westlicher Richtung. Der Angriff der Winde ist also von Osten her erfolgt, und an der östlichen Fläche des Steins erkennt man die Angriffsstelle auch daran, daß hier der Block vom Erdboden an bis zur halben Höhe durch Wind und Sand stark abgeschliffen ist, während die Auskehlung auf den angrenzenden Flächen immer schmäler wird, da die Stärke des Windes und die Reibung hier schwächer wurden.
Der kleine Markgrafenstein mit seinem hohlgeschliffenen Gürtel bildet also ein wichtiges Dokument für unsere mesolithische Wüstenperiode und es möge deshalb die wohlgelungene Lüdickesclie Photographie hier reproduziert werden.
XXXVII. U. M. Herr Chemiker E. Schcnk-Fiirstenwalde a. Spree hat die Güte, fünf seiner neuesten photographischen Aufnahmen zu überreichen.
1. Die Spreebrücke und linkes Ufer mit Gutshof von Sabrodt-Trebatsch, Kreis Beeskow-Storkow.
2. Das rechte Spreeufer mit kleinen Inseln bei Sabrodt.
3. Freistehende Kiefer (Pinus silvestris) mit stelzenartigen vom Winde biosgelegten Wurzeln von Wilmersdorf bei Pfaffendorf, Kreis Beeskow-Storkow. Malerischer Baum.
4. Altes Steinkreuz am Ende der Dorfstraße von Tre- batscli, am Wege einerseits nach Skuhlen, andrerseits nach Rocher und Cossenblatt, aufgenommen am 7. d. M. Entweder ein Wegekreuz an der Teilung mehrer Wege bezw. Gemarkungen oder ein Sühnekreuz für einen Mord oder anderweitigen mit Lebensverlust verbundenen Unglücksfall. Es wird dieserhalb auf Otto Monkes vielfache Mitteilungen in der Brandenburgs verwiesen.
5. In Trebatsch wurde am 23. Oktober 1813 der in Australien verschollene auf einer Forschungsreise höchstwahrscheinlich verdurstete bekannte Friedrich Ludwig Leichhardt geboren. 1841—40 unternahm er seine erste Reise nach Australien. Bald darauf ging er, durch die englische Regierung mit 21000 Mark unterstützt, zum zweiten Male in das Innere von Neuholland, kehrte aber nicht zurück. Sein letztes Schreiben datiert vom 3. April 1848; seitdem ist er verschollen.
Das ist und bleibt eine Berühmtheit für das weltentrückte Dorf Trebatsch, eine zweite ist der Umstand, den Herr Rektor Otto Monke, unser scharfspürendes Mitglied, radelnder Weise entdeckte, daß dort im