Heft 
(1905) 14
Seite
337
Einzelbild herunterladen

s." «sgaga

0. (2. ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres. 337

Schankverkehr die Ke rbhöl zer zwischen Wirt und Konsument wie in j guter alter Zeit so noch jetzt in guter allerneuster Zeit ^'gebraucht werden.

An die dritte Merkwürdigkeit will ich aber nicht recht glauben.

Es ist der bei Sabrodt-Trebatsch durch Herrn Gastwirt E. Richter in Sabrodt in der Königlichen Kiefernheide ausgegrabene Block, den derselbe aufgerichtet hat und für eiue große Merkwürdigkeit, als zum Gedächtnis eines in der Nähe verstorbenen Mannes gesetzt, auffaßt. Die Photographie ist von Herrn E. Schenk sehr deutlich aufgenommen. Aus dem daneben stehenden Jüngling, Primaner Gerhard Schenk, Sohn des genannten Herrn, können Sie die Größen Verhältnisse des pyramidenartigen Steins deutlich ersehen.

In den Stein roh und nur seicht eingeritzt ist folgende Inschrift:

Jul. Scp. f MCCCVI

Memonte

mori.

Soll es heißen Julius sculpsit oder soll Scp. der Anfang des Vater­namens des Mannes sein? Daß man 1306 bereits ähnliche mit Jahres­zahl ausgestattete Steine errichtet habe, ist mir nicht bekannt, auch sieht die Form von dergleichen in die gotische Periode fallenden latei­nischen Ziffern ganz anders aus. Damals irrte die Geistlichkeit denn die müßte man als mitwirkend hier mit heranziehen sich nicht so gröblich, daß sie memonte! statt memento geschrieben hätte. Endlich entsprechen die Formen auch dieser lateinischen Buchstaben keineswegs den im 14. Jahrhundert üblichen. Damit ist die Inschrift für mich ab­getan, ich halte sie, höflich ausgedrückt, für eine auf Unwissende be­rechnete Mystifikation.

Noch eine vierte Denkwürdigkeit teilt mir Herr Rektor Otto Monke bezüglich Trebatsch mit. Auf dem Marsche des General Graf Soltikows nach Lieberose, nach der Schlacht bei Kunersdorf 1759, wurde hier im August der preußische Oberst Hordt von Kosaken gefangen genommen, indem sein Pferd sich bis zum Gurt in einen Sumpf verlaufen hatte. Hordt ward nach Petersburg gebracht und über zwei Jahre in Haft behalten. (Memoires du Comte de Hordt und Thomas Carlyle: Geschichte Friedrich des Großen V. 475.)

XXXVIII. Die Berliner Berge in Glindow. Diese ehemaligen Ziegelberge der Stadt Kölln im Mittelalter und seit der definitiven Ver­einigung aller bei dem eigentlichen alten Berlin belegenen Städte 1709 die Berliner Berge zu benennen, sind von der Pflegschaft des Märkischen Museums wegen ihrer schönen Lage und Aussicht am Glindower See, auch

23