6. (2. ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.
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Hügelzuges hinaufziehen, und die Massen des zu beiden Seiten der Schluchten aufgehäuften Abraums erkennen, daß die Ausbeute an Ton ziemlich ergiebig gewesen sein muß. Jetzt haben sich Schluchten und Abhänge mit Pflanzen bedeckt, und im Laufe der Jahre ist hier ein idyllisches Fleckchen Erde entstanden, das im urwüchsigen Schmucke von knorrigen Kiefern und helleuchtenden Birken, von struppigen Dorn- und Ginsterstrüuchern und von dichtem Unterholz zu beschaulicher Ruhe und Träumerei einladet. Dazu kommt der anmutige Wechsel von tiefeingerissenen Schluchten und steilaufsteigenden Abhängen, und die herrliche Aussicht über den Glindower See auf die Obstpflanzungen der Insel Werder, auf Glindow, Werder, Alt-Geltow und Petzow und auf die dunklen Waldhöhen des Wildparks. Wasser und Wald vereinigen sich hier zu einem anmutigen Landschaftsbilde, und man kann es verstehen, daß der Berliner Magistrat alle an ihn bisher gestellten Anträge, das Gelände zu verkaufen, abgelehnt hat. Der Berliner Berg eignet sich durch seine Lage am See und durch sein Klima ganz vorzüglich zur Anlage einer Heimstätte oder einer Heilanstalt. Im Norden dehnt sich der weite Glindower See aus, im Westen liegen die Erdeberge mit ihren Ziegeleien, deren Betrieb keine Störung verursacht, im Süden liegt die zu Petzow gehörige Hasenheide, die Friedrich Wilhelm IV. der schönen Ausblicke wegen oft anfsuchte, und im Westen der Kurfürstenberg mit den vom Amtsrat von Kähne angelegten Akazien- und Birkenwäldern. Schöne Spaziergänge ziehen sich durch diese Anlagen nach Petzow zu und am Ufer des Sees entlang.
Dieses Urteil unterschreiben alle, welche sich dem Eindruck der dortigen schönen Gottesnatur hingeben.
Ich lege Ihnen drei von Herrn Otto Mielke aufgenommene Photographien vor. Zwei stellen das kesselförmige Innere und die Aussichten über den Glindower See und die Havel nach der Stadt Werder und den Obstbaumplantagen der Vorstadt dar.
Das dritte Bild zeigt den Eingang in die Berliner Berge vom Glindower See aus dar. Zwischen den beiden Bergen zieht sich eine tiefe Schlucht hinein, welche den Weg kennzeichnet, auf welchem die Ziegelerde früher abgefahren wurde. Rechts darunter sieht man eine, nach meiner Meinung zum Schaden des Besitzstandes der Stadt Berlin ganz neuerdings angelegte Koppel, auf der ein Pferd weidet, hergestellt von dem Besitzer rechts, der den Berliner Berg gern erwerben möchte und dessen Parkeinfriedigung deutlich ersichtlich ist. Die Fläche davor ist natürlich Alluvion, entstanden teils durch Abspülung von den Bergen, teils mittels Anspülung durch bewegtes Wasser, teils durch Sinken des Seewasserstandes. Dies Vorland gehört doch wohl auch von Rechts wegen zum Berliner Berge.
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