Heft 
(1905) 14
Seite
341
Einzelbild herunterladen

6. (2. ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres. 344

möchte man annehmen, daß die 18 Stücken unter II zur Kolonie Moabit gehört haben. Von der nördlichen Grenze dieser XIV Anteile bis zu dem südlichen Wege von Glindow nach Petzow liegen eine Menge schmaler Streifen, verschiedenen Besitzern gehörig, doch führt zwischen Nr. XIII (Pfarrland) und XIV (Gottfried Krüger) ein schmaler Streifen von Nr. IV (Kölnischer Berg) zu dem ebenbemeldeten Wege.

XXIX. Uber Volksheilmittel (Sassafras und Sassaparille). U. M. Herr Sökeland macht hierzu folgende Mitteilung:

In der Dezembersitzung der Brandenburgia, deren gedruckter Bericht mir erst kürzlich zuging, sprach Herr Rektor Monke über das VolkshellmittelSassafrass und bemerkte schließlich, er höre, Holtei habeSass und Frass bearbeitet, das Gedicht stehe ihm aber nicht gleich zu Gebote. Die Bearbeitung von Holtei ist mir lange bekannt und erlaube ich mir unten dieselbe folgen zu lassen. Die ihr zu Grunde liegende Erzählung deckt sich aber nicht mit der von Herrn Lehrer Busch angegebenen, das ist nun durchaus nicht verwunderlich und gegenstandslos, denn wie bekannt, werden alle mündlichen Über­lieferungen allmählich mehr oder minder geändert. Holtei behandelt aber nicht nurSassafrass, sondern im Zusammenhang mit ihm auch Sassaparille.

VonSassaparille (Zassa oder Salsa stachlige Schlingpflanze und Parilla diminutivum von Parra Rebe) brauchte man eine Abkochung der Wurzeln zu den gleichen Zwecken wofür früher vielfach Sassafrass ver­ordnet wurde (s. Näheres in Meyers Lexikon unterSmilax). Häufig wurde auch Sassafrass mit Sassaparille zusammen verordnet und diesem Rezepte, welches aber lauten muß:sassafrasa cum sassaparille ent­sprangen wohl die Erzählungen, ebenso wie die Bearbeitung von Holtei.

Es dürfte nicht allgemein bekannt sein, daß heute noch in jeder Berliner Apotheke nicht nur Sassafrass, sondern auch Sassaparille zu haben ist.

Das Gedicht Karl von Holteis lautet:

Sassafras und Sassaparille.

De gniidje Frau ruft zum Fanster naus: 'i

Wu is der Brasselsche Bote?

Do drunden stieht a am Gärtnerhaus Und würgt ahn sem Frühstücksbrote.

He, hier amol Spille, mei Ilundel is krank.

Gieli fix ei de Stad nei, Spille,

Und feedre dilich uf deinem Gang;

IIul Sassafras und Sassaparille.