6. (2. ordentliohe) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.
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Zum Narren gehat han s’ i’n manches Jahr,
Sei laebelang mußt’ a’s derleiden;
Wenn a mid Seiner geurbert hat,
Do sprocli se: „Du sei mer ack Stile,
Suste schick’ ich dich glei wieder nei in de Stadt Nach Sassafras und Sassaparille!“
XXXX. Vortrag des Herrn Dr. Friedrich Netto: Über das
Tabakskollegium in Potsdam. Der Vortrag war ein Auszug aus einem Werk des Herrn Redners, das druckfertig vorliegt, weshalb wir hier auf seine Wiedergabe verzichten müssen.
XLI. Herr Kustos Buchholz unter Vorlagen:
a) Durch Vermittelung des Herrn Rektor Monke sind vom Herrn Lehrer Kolzer in Schönerlinde Fundstücke aus einem Brandgrabe bei Mi low Kreis Westprignitz in das Märkische Museum gestiftet worden. Darunter ein innen hohler, außen blutegelartig geriefter Bronzearmring, den ich hier vorzeige und eine Perle von blauem Schmelz. Beide Sachen lagen im Leichenbrand einer größeren Urne und gehören der jüngeren Bronzezeit, also dem 8. bis 5. Jahrhundert vor Christus an.
b) Ebenfalls durch Herrn Monke erhielt das Märkische Museum eine kleinere Urne mit senkrecht geripptem Bauch und abgerundetem Boden, die auf dem Voglerschen Acker in Wustrau Kreis Ruppin ausgegraben ist. Ein abgerundeter Boden ist eine Eigentümlickeit vieler Gefäße aus der Übergangszeit von dem neolithischen zum Bronze-Zeitalter, sowie solcher aus dem 12. bis 13. Jahrhundert nach Chr.; Technik und Verzierung dieser Urne spricht aber für die Zeitperiode, der die meisten ostgermanischen Gräber angehören, nämlich für die letzten Jahrhunderte vor Christus. Das bestätigt auch Form und Verzierung einer dabei gefundenen Bronzefibula.
c) Von Herrn Oberlehrer Dr. Credner in Jüterbog ist ein auf einem Acker bei Jüterbog gefundener goldener Fingerring zur Prüfung gebracht worden; ein einfacher flacher Reifen von 2,3 cm Durchmesser und 1 cm Breite, dessen Außenfläche die 12 Zeichen des Tierkreises in den althergebrachten Formen zeigt. Die Zeichen sind durch Vertiefung der Fläche erhaben ausgearbeitet unter Belassung eines Schutzrandes zu beiden Seiten, und unter Zwischenlage von je zwei feinen geperlten Fäden (Filigran) als Ornament.
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Die Bedeutung der einzelnen Zeichen ist zwar den meisten Mitgliedern bekannt, doch mögen sie hier nach der Folge der vorstehenden