Heft 
(1905) 14
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Die künstlichen Baustoffe Berlins.

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Zeit ist man von diesem Standpunkte vielfach abgegangen und wünscht jetzt eine weniger sorgfältige Durchführung der Sortierung, um der Wand das geleckte Aussehen zu nehmen und dem Auge nicht von unten bis oben genau dieselbe Farbe vorzuführen.

Beide Sorten, sowohl die Hintermauerungsziegel wie auch die Ver­blender, werden teils mit der Hand, teils mit der Maschine hergestellt. Wollen Sie das erste Verfahren kennen lernen, so empfehle ich Ihnen, eine märkische Hintermauerungssteinziegelei zu besuchen, wie wir sie in der näheren und weiteren Umgebung Berlins besitzen. Der Ton wird hier in der Grube gegraben und dann gewöhnlich den Einflüssen der Witterung längere oder kürzere Zeit ausgesetzt. Auf diese Weise zer-

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Bil<l 29. Das Märkische Museum i» Berlin,

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fallen die größeren Tonklumpen sehr bald, und gleichzeitig findet eine ge­wisse Auslaugung der löslichen Salze statt. Ist die Menge der letzteren sehr groß, so hilft mitunter ein Zusatz von Chlorbaryum. Von den Halden kommt der Ton mittels Kippwagen oder Karren in die Sümpfe, d. h. in gemauerte Behälter, die im Winter durch Röhren heizbar sind und in denen der Ton schichtenweise mit Wasser begossen wird, wobei man gleichzeitig zu einer etwaigen Magerung den nötigen Sand hinzufügt. In den Sümpfen liegt der Ton wiederum einige Zeit und kommt dann bei den Iliutermauerungsziegeleien mit Handstrich, bei denen der Sumpf­raum vielfach auch fehlt, in den Tonschneider, d. li. einen zylinder­förmigen Apparat, in dem sich eine mit Messein besetzte Welle bewegt,