Heft 
(1905) 14
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Die künstlichen Raustoffe Berlins.

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Gamben d. li. überdeckte Hürden gebracht. Von liier aus kommen sie dann je nach Bedarf in den Ofen.

Anders ist es bei der Herstellung der Ziegel auf maschinellem Wege. Hier dient eine große Menge verschiedenster Apparate zum Zer­kleinern des Tones, zu denen u. a. der Kollergang, der Desintegrator usw. gehören. Ich versage mir, diese Maschinen hier alle anfzuführen, da Ihnen die Bauart derselben selbst aus der Abbildung nicht ohne weiteres klar werden würde. Nur so viel will ich bemerken, daß der Ton nach sonstiger Aufbereitung gewöhnlich zwischen mehreren Walz­werken hindurch geht, um schließlich in die Presse, das heißt eine liegende zylinderförmige Maschine mit darin befindlicher Schnecke, zu gelangen. Er verläßt die Presse in Strangform und wird mit Abschneide-

Bild 31. Wassertiirin in Bcventer (Holland).

drahten in Ziegelform zerschnitten. Die Trocknung findet bei dieser Art der Herstellung gewöhnlich auf künstlichem Wege statt. Die Intelligenz der Ziegeleiingenieure hat eine große Anzahl künstlicher Trockenanlagen geschaffen, deren jede nach Angabe ihres Urhebers natürlich am rationellsten arbeitet.

Die fertigen trockenen Formlinge werden in Öfen verschiedenster Art gebrannt. In alten Zeiten benutzte man den deutschen Ofen oder später den Kasseler Ofen, die periodische Brennapparate darstellten. Später kam durch den vor einigen Jahren verstorbenenBaurat Friedrich Hoffmann der Ringofen auf. Er ist ein früher runder, jetzt gewöhnlich

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