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Die künstlichen Baustoffe Berlins.
dann sehr leicht vor, daß die Festigkeit der Steine erheblich sinkt. Der Grund hierfür liegt gewöhnlich darin, daß die Korngröße des Sandes im Lager wechselt, und, wenn der Sand unmittelbar vom Lager aus verwendet wird, dann entsprechend der wechselnden Korngröße im Lager auch die Festigkeit eine andere wird. Gleichzeitig ist darauf zu achten, daß im Sande Gips und Schwefelkies, die zur Entstehung von Auswitterungen im fertigen Zementstein Veranlassung geben, fehlen.
Was den zu benutzenden Zement betrifft, so muß er in erster Linie ausschlagfrei sein, da sich sonst die Steine leicht mit einer weißen Schicht überziehen, die nach jedem Kegen von neuem wieder auftritt. Auch das zur Verwendung kommende Wasser ist daraufhin zu untersuchen, ob es keine auffallenden Mengen von Salzen in gelöstem Zustande enthält.
Bild 35a. B'erkpliitz für Zementsteiiie mit Arl»eit<>njni|t|te.
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Zement und Sand werden mit einander gemischt. Das Verhältnis beider zu einander ist verschieden, entsprechend der zur Verwendung kommenden Sandmischung. Eine vortreffliche Festigkeit erreicht man naturgemäß mit einer Mischung von 1 Zement: 3 Sand. Die”auf diese Weise hergestellten Steine werden jedoch über Gebühr teuer und haben schließlich auch eine Festigkeit, die für viele Zwecke unnütz hoch wäre. Infolgedessen geht man mit der Sandmenge bedeutend höher und wählt im Durchschnitt das Verhältnis 1: G bis 1 : 9, in den meisten Fällen^l :8.
Während der Mischung von Zement und Sand wird gleichzeitig Wasser zugegeben, und zwar soviel, daß die Mischung gut zusammenhält, wenn sie in Formen eingeschlagen wird. Die vorerst noch sandige und sich wenig feucht anfühlende Masse wird in die Form gebracht, die dem künftigen Mauerstein Gestalt gibt. Man füllt die Form mit der