Heft 
(1905) 14
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Die künstlichen Baustoffe Berlins.

so z. B. in Hamburg, Perleberg u. s. w., während die anderen weniger streng vorgehen und die Verwendung des Zemeutmauersteines innerhalb gewisser Grenzen zulassen. So darf man ihn z. B. in den Vororten von Hamburg benutzen.

Im Anschlüsse an die Ihnen genannten Zemeutmauersteine will ich noch einen kurzen Blick auf die Zementhohlquadern (Bild 35 bis 37) werfen, die neuerdings nicht nur in Amerika Verwendung finden, wo sich beson­ders die nach ihrem Erfinder Palmer benannten Blöcke großer Beliebtheit erfreuen, sondern auch in Deutschland zu vielen Bauten bereits benutzt werden. Es handelt sich hier um größere Werkstücke aus gestampftem oder gegossenem Beton, die wie Quadern aus natürlichem Stein versetzt werden. Früher hat man solche Blöcke ohne Hohlräume hergastellt und sie besonders bei Wasser- und Hafenbauten Verwendung finden

lassen, neuerdings stellt man sie hohl her, achtet jedoch darauf, dass ihre Festigkeit gegenüber der der massiven Blöcke in keiner Weise vermindert wird. Gewöhnlich sind die Außenmaße so, daß ein solcher Block bis zu einem halben Quadratmeter Ansichtsfläche darbietet, was bei einer Wand von l.lJStärke etwa 50 Ziegeln deutschen Reichsmaßes entspricht. Die Dickendes Quaders ist dabei^250 mm und sein innerer Hohlraum ungefähr 80120 mm breit. Ein Block von solcher Abmes­sung hat nur verhältnismäßig geringes Gewicht und läßt sich bequem verlegen, wobei noch der Umstand günstig mitwirkt, daß er^mit scharfen Kanten [genau rechtwinklig [hergestellt werden kann. Der Mörtelver­brauch ist bei Anwendung dieser Blöcke naturgemäß ^ungleich geringer als bei Ziegelmauerwerk. Ein guter Verband wird auf einfache Weise dadurch hergestellt, daß man die Fugenflächen mit ineinander greifenden Falzen versieht. Die Ilohlräume dienen gleichzeitig dazu, Leitungsröhren

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i Bild 36. Holile Bctnnquadern.