Heft 
(1905) 14
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Die künstlichen Baustoffe Berlins.

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daß dies der Verbreitung und der Verwendung der Kalksandsteine jedoch nachteilig geworden wäre.

Gewiß ist es bedauerlich, daß, nachdem die Kalksandsteine den Tonziegeln schon so lebhaften Wettbewerb machen, nunmehr auch die Zementmauersteine mit in den Wettbewerb eingetreten sind. Es wird sich wenig gegen dieselben machen lassen, und sie haben unzweifelhaft, wenn man die Sachlage objektiv betrachtet, dieselbe Daseinsberechtigung wie die Tonziegel. Wir werden uns also mit ihrem Vorhandensein abfinden müssen, und ich glaube, der Tonziegelfabrikant wird am besten fahren, wenn er sich bemüht, dem Wettbewerb der neuen Steine dadurch ent­gegenzutreten, daß er seine Ziegel so gut und scharfkantig und eben- tlächig wie möglich macht und ihnen eine möglichst saubere Form zu verleihen sucht. In diesem Falle werden die Tonziegel auch ferner von den Bauunternehmern gern gekauft werden und sich nicht so schnell aus dem Felde schlagen lassen, wie mancher es wohl annimmt. Anderer­seits aber werden die Tonziegelfabrikanten ihr Augenmerk darauf richten müssen, wenn irgend möglich billiger als bisher Ziegel herznstellen. Gelingt dies, so werden sie auch in dieser Richtung den Kampf mit den Konkurrenten nicht zu fürchten brauchen. Ferner sollte ihr Streben dahin gehen, daß die Festigkeiten der Ziegel besser ausgenutzt werden. Die Vorschriften der Bauordnungen, die Mauern so und so viel Ziegel stark zu machen, stehen z. T. auf veralteten Grundregeln.

7. (5. außerordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres

Sonntag, den 4. Juni 1905.

Geselliges Beisammensein in den Räumen und im Garten der Ressource zur Erholung, Oranienburgerstr. 18. Beginn 4*/* Uhr.

Von der festgesetzten Stunde ab versammelten sich die Mitglieder unserer Gesellschaft auf der Terrasse des Gartens, wo an einzelnen Tischen der Kaffee eingenommen wurde.

Danach begann der Rundgang durch das Gebäude und den Garten, wobei Herr Saxenberg die Führung übeinommen hatte. Den Mittel­punkt in der Zahl der vorhandenen Räumlichkeiten bilden die beiden großen Säle, die durch ein breites Foyer mit einander verbunden sind. Dazu kommen alsdann der Damensalon und mehrere kleinere Zimmer, z. B. ein Musikzimmer und die Spielzimmer. Alle Räume sind ihrer