Heft 
(1905) 14
Seite
393
Einzelbild herunterladen

7. (5. .außerordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.

393

ein geeignetes Lokal gefunden und zwar in dem Garten, den wir eben durchwandert hatten, der dem Kriegsrat Therbusch gehörte. Am 29. Ok­tober 1792 wurde der Mietskontrakt abgeschlossen, und im Jahre 1800 ging das Grundstück in den Besitz der Ressource über. Anders war es mit den Räumlichkeiten für die Wintervergnügungen bestellt; hier war man lange Jahre hindurch auf die Wanderschaft angewiesen, bis man sich endlich im Jahre 1840 entschloß, die Vorderfront zu bebauen und in dem Erdgeschoß die für die Geselligkeit erforderlichen Säle und Zimmer sich selbst einzurichten. Die letzten Vergrößerungen datieren aus dem Jahre 1878, seit dieser Zeit bestehen die zwei schönen Säle, so daß das Ressource-Lokal mit seinem Garten entschieden das schönste aller Pivatlokalitäten Berlins ist. Der Herr Redner schilderte sodann die innere Geschichte der Ressource, das Aufundab ihres Mitgliederbestandes, die verschiedenen finanziellen Operationen, u. ä. Im großen und ganzen kann man wohl sagen, spiegelt sich in dem Gedeihen der Gesellschaft die Geschichte der letzten 150 Jahre wieder. Die Kalamitäten der Napoleonischen Zeit, das Jahr 1848 und die Feldzüge von 1866 und 1870 haben ihre Schatten und ihre Lichter auch in die Räume der Ressource geworfen. Zu dem Feldzug gegen Österreich hatte der Verein neun Mitkämpfer gestellt, und im französischen Krieg haben 38 Mitglieder, bezw. die Söhne von Mitgliedern, mitgefoehten; von jenen war einer den Heldentod gestorben, während die übrigen glück­lich, wenn auch z. T. blessiert, heimgekehrt waren. Eine Tafel mit den Photographien der Kombattanten hält die Erinnerung an die große Zeit lebendig. Aber auch die Männer, welche sich besondere Verdienste um die Gesellschaft, z. B. als Vorsteher, erworben haben, hat man im Bilde verewigt. Wir haben schon die Namen der Stifter genannt; es mögen noch zwei weitere erwähnt werden; nämlich der des MagistratsVorstehers Wentzel, welcher 25 Jahre hindurch das Amt des Vorstehers inne gehabt hatte, und der des Stadtrates und Apothekers Baerwald, der das Amt sogar 37 Jahre lang verwaltet hat. Die Bilder in der Kegelbahn stellen ebenfalls Wentzel in mehreren Situationen dar.

Die Vergnügungen der Gesellschaft bestehen im Winter in Bällen und im Sommer in Garten-Konzerten, daneben finden Reunions mit musikalischen und deklamatorischen Vorträgen, z. T. von den Mitgliedern der Gesellschaft unter kunstverständiger Leitung, statt. Auch pracht­volle Maskenbälle hat die Gesellschaft abgehalten.

Nach dem Schluß des Vortrages sprach Herr Geheimrat Friedei Herrn Saxenberg den Dank der Brandenburgs aus und rief der Res­source ein kräftiges Vivat, crescat, floreat zu.

Im Anschluß an die Geschichte des Grundstücks teilt Herr E. Friedei folgendes mit:

Zwei für unsere Gegend immerhin recht seltene Funde römischer