11. (3. ordentliche) Versammlung des XIV, Vereinsjahres.
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selben, gleichzeitig über die Wanderversammlungen das Notwendige mit, bittet auch um rege Beteiligung und Förderung der Vereinsinteressen.
II. Wanderbnch für die Mark Brandenburg und angrenzende Gebiete. Mit 53 Karten. I. Teil. Nähere Umgegend Berlins. 1905. Von diesem bewährten Führer aus dem Verlag von Alexius Kießling ist soeben, bearbeitet von unserem verehrten Mitgliede Professor Dr. E. Albrecht, die 7. Auflage erschienen. Es ist kaum noch nötig zur Empfehlung dieses vortrefflichen Reisebuchs etwas hinzuzufugen. Manche von den früheren Mängeln sind beseitigt, ergänzend ist vieles Neue hinzugefügt. Die äußere Ausstattung entspricht den mit Recht in den weitesten Kreisen so beliebten Baedeker-Führern.
Das Buch ist nicht mit dem Straubeschen ähnlichen Unternehmen zu verwechseln, d. h. mit dem Märkischen Wanderbuch, welches unter der Redaktion unseres nicht minder geschätzten Mitgliedes Herrn Dr. Gustav Albrecht unlängst erschienen ist.
Die Brandenburgs will ganz selbstverständlich beiden Unternehmungen gleich wohl und meint, daß wie auf jedem gemeinnützen literarischen Gebiet, so auch auf dem der Reisehandbücher eine gewisse Konkurrenz im Interese des Publikums nur erwijnscht sein kann. Beiden Unternehmungen gönnen wir von Herzen Anerkennung und lohnenden Erfolg.
III. Auf dem Gebiet des Heimatschutzes liegen wiederum mehrerlei erfreuliche Erscheinungen vor.
a) Nr. 9 der Mitteilungen des Bundes Heimatschutz (die leidige Laufenburger Rheinstromsclinellen-Affäre); Hans Wenzel „Ein Wort zum Schutze der alten Grabsteine“ will diese event. ganz zweckmäßig in die neuerdings sogen. Dorfmuseen aufgenommen wissen.
b) In No. 10—12 S. 105 schreibt F. v. F. manches Beherzigenswerte über Dorfmuseen, leidet aber m. E. an Überschwang. S. 1(57: „Wie soll aber ein Dorfmuseum beschaffen sein? Vor allen Dingen darf es nicht viel kosten und es muß „schön“ sein, d. h. in die Augen fallen. Ein Bauplatz für ein kleines, den Ansprüchen genügendes Gebäude findet sich gewiß im Dorfe. Aufgabe geschickter Architekten würde es sein, auf dem Platze einen Holz- oder Fachwerkbau zu errichten, der, äußerlich als Bauernhaus gehalten, in die Umgebung paßt und damit den Bauern zeigt, wie er billig und dem Auge wohlgefällig, aber auch praktisch bauen kann.“
Mit diesen zw'ei Sätzen glaubt F. v. F. die Frage des Grunderwerbs und der Baukosten abtun zu können. Wundersame Schwärmerei! Verf. kennt offenbar die deutschen Bauern nicht sehr genau.
Dagegen kann man folgende Leitsätze unterschreiben: „Bei der Gründung eines Dorfmuseums geht man eben auch nicht von dem Ge-