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11. (3. ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.
nicht allzugroße Eile, so greift von den Veldeu mitten in das Problem der genealogischen Arbeit überhaupt hinein und fordert allgemein neben dem Stammbaum die Ahnentafel, d. h. allgemeine Berücksichtigung der weiblichen Glieder bezvv. deren Ahnen, gleichgültig welche Namen sie tragen.
Schließlich sei noch bemerkt, daß die Zentralstelle an ihre Mitglieder Fragebogen ausgegeben hat, deren Inhalt veröffentlicht werden soll. Der Fragende teilt mit: „Für folgende einzelne Familien sammle ich Nachrichten jeder Art.“ Die Zentralstelle wird diese Fragen zusammenstellen und in Druck verbreiten, um etwaiges zur Beantwortung geeignetes Material von den Mitgliedern zu erhalten. Ebenso wird über einzelne Personen oder Familien dasjenige kurz zusammengestellt, was bekannt ist und daran die Frage nach bestimmten Einzelheiten angeknüpft. Auch diese Fragen werden der Öffentlichkeit (ohne Nennung desjenigen, welcher fragt), mitgeteilt. Die Adx-esse der Zentralstelle ist Leipzig, Neumarkt 29.
V. Herr Direktor Dr. F. Weineck-Lübben bedankt sich in liebenswürdiger, nur zu bescheidener Weise für seine Ernennung zum korrespondierenden Mitgliede.
VI. Mitglied P. Offermann grüßt mittels zierlich verschönerter Ansichtspostkarte aus Tientsin in Nord-China vom 8. Juli d. J. den Vorsitzenden und die Brandenburgia-Mitglieder. Wir bitten die beiden Fräulein Schwestern, welche wir als gern gesehene Gäste begrüßen, unsererseits zu danken.
VII. Professor Oskar Krause f. Herr Oberrealschuldirektor Krause-Oldenburg teilt uns den am 7. August 1905 erfolgten Tod seines lieben Bruders, Professor Oskar Krause, in dem ich einen hochgeschätzten langjährigen Freund verliere, mit. Unser Mitglied Oskar Krause nahm, wenn er konnte, stets an unseren Sitzungen teil, interessierte sich überhaupt sehr für die BrandeDburgia, deren Mai-Protokoll noch eine Mitteilung von ihm über den neuentdeckten Greifswalder Roland enthält.
Schwer erkrankt mußte O. Kr. mit dem 31. März d. J. aus dem Gymnasiallehrer-Verein aussclieiden. Durch Allerhöchste Huld wurde ihm noch auf dem Schmerzenslager der Rote Adler-Orden IV. Klasse verliehen. In der Greifswalder Zeitung vom 12. April d. J., welche uns deren Besitzer freundlichst zur Verfügung stellt, heißt es:
Nur widrige Krankheit konnte ihn dazu bringen, aus seinem Amte zu scheiden, mit dem er verwachsen war in Liebe und Treue zu den vielen Generationen von Schülern, die durch seine milde Hand gegangen sind und die reiche Fülle seiner naturwissenschaftlichen Kenntnisse genossen haben. Ein Mann, immer offenen Blickes für die Schönheit der Natur und voll sinnigen Empfindens für das Leben der Menschen hat er auch die Erfahrungen seiner Reisen in den Dienst des Unterrichts