15. (5. ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres. 499
Flotten Vorlage im Reichstag hat das patriotische literarische Unternehmen des Herrn Laverrenz eine große Bedeutung. Wir empfehlen das Buch allen, insbesondere eignet es sich in jeder Beziehung als willkommenes Geschenk, namentlich für den Weihnachtstisch.
XX\II. Herr Kustos R. Buchholz legt einen von Herrn Lehrer Plog übermittelten goldenen Fingerring vor, der bei Wittenberg gefunden ist. Es ist eine künstlerische Goldschmiedearbeit der Renaissance- Zeit, wohl 2. Hälfte 16. Jahrhunderts, was auch unser Mitglied, Herr Hofgoldschmied Teige bestätigt. In hochheraustretender 4 eckiger Goldfassung ruht ein flacher rosafarbener Stein; die Fassung wird nach den 4 Seiten hin von halbkreisförmigen, mit bunten Email-Arabesken verzierten Blättchen flankiert. Auch der Übergang der Schaublume in den schmalen Reifen ist blau und rot emailliert und mit ornamentalen Querstäbchen versehen.
Das Märkische Museum hat den Ring erworben. (VI. 15517).
XXVIII. Herr Kustos Buchholz: Weiter lege ich eine kleine Auswahl der vorgeschichtlichen Fundstücke aus dem Kreise Luckau vor, die das Märkische Museum einem neuen Mitglied der Brandenburgia, Herrn Rektor Thur in Cüstrin, verdankt. Von den 12 Grabgefäßen, die den gewöhnlichen Formen des Lausitzer Typus entsprechen — namentlich ist auch ein Gefäß mit plastischem Buckelornament und eins mit nur durch Linien angedeuteten Buckeln darunter — verdient eine Urne besondere Beachtung (II. 23914). Die schlanke Form (Höhe ' (3 größer als der Durchm.) kommt öfter vor, wenn auch bei der großen Mehrzahl der Urnen Höhe und Durchmesser ungefähr gleich sind. Auch die absichtlich ungeglättete äußere Wandung ist keine große Seltenheit. Dagegen habe ich bisher noch nicht wahrgenommen, daß solche rauhen Gefäße ornamentiert sind durch dicht nebeneinander liegende senkrechte Fingerzüge, wie sie dies Gefäß zeigt. Es scheint als wenn die 3 Mittelfinger einer kleinen, also wohl weiblichen Hand vom Rande an senkrecht herunter gezogen worden sind und dieser Zug sich dann dicht daneben immer wiederholt hat.
Von den Beigefäßen erscheint besonders niedlich eine kleine Urne mit nahezu kugelförmigem, strich verziertem, weitem Bauch, engem, zylindrischem Hals und 2 Henkelöhren (II. 23912).
Sehr eigentümlich ist auch eine Kinderklapper in Form einer einhenkligen Urne, die sich von einem Thränenkrüglein nur dadurch unterscheidet, daß die Mündung verschlossen ist und einige eingeschlossene Steinchen beim Schütteln klappern (II. 23820).
Unter den Beilagen, die in den Urnen gefunden wurden, sind bemerkenswert: