514
16. (6. ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.
zum Stadtgymnasiuiu übergetreten war, Michaelis 1881 in die letzte ordentliche Lehrerstellung (wie es damals hieß) berufen. Zum Oberlehrer befördert, wirkte er an der Anstalt, bis er von Ostern 1891 an auf zwei Jahre zu Studienzwecken beurlaubt wurde. Eine spätere Studienreise im Winter 1898,99 führte ihn durch einen großen Teil Italiens bis nach Sizilien.
Wissenschaftlich ist Professor Knaack aut seinem Spezialgebiete unablässig tätig gewesen. Eine große Anzahl von Aufsätzen sprachlichen und archäologischen Inhalts in gelehrten Zeitschriften waren die Frucht seines Fleißes und seiner umfassenden Kenntnisse auf altsprachlichem Gebiete. Aber von großer Vielseitigkeit und mit einem warmen Natursinn begabt, hat er auch viele schätzenswerte Beiträge aus seinen Reisebeobachtungen und seiner Beschäftigung mit der neueren Kunst und Literatur für angesehene Blätter der Tagespresse geliefert. Auch unsere Leser hatten ihm noch im letzten Jahre einige anschauliche und interessante feuilletonistische Schilderungen zu danken.
Trotz schweren Leidens, welches im Jahre 1901 zuerst als eine einseitige Stimmbandlähmung hervortrat, ist er bis fast zum letzten Augenblicke seinem Amt und seinen Studien treu geblieben.“
Professor Knaack, ein Sohn einer Schwester meiner Mutter, ist bereits im 49. Lebensjahr verschieden, für die Brandenburgs, deren Studienfeld ihm am Herzen lag, hat er verschiedene Beiträge geliefert. Der Beerdigung, welche vom Trauerhause Bellevuestr. 02 aus auf dem neuen prächtig belegenen Centralfriedhof bei Stettin stattfand, habe ich Sonntag den 3. d. M. beigewohnt.
C. Naturkundliches.
III. Merkwürdiger Mammutfund. Durch die Güte der Direktion der Gesellschaft der Berliner Mörtelwerke ist dem Märkischen Museum ein ganz kürzlich gemachter Fund eines zusammengehörigen Paares von Stoßzähnen des Elephas primigenius Blumenbach zugegangen, .welches fast tadellos erhalten war und glücklicherweise bei der Ausgrabung nur unbedeutende Verletzungen erlitten hat. Von dem zugehörigen Schädel ist nichts gefunden worden. Bei einer Pflegschaftsfahrt des Märkischen Museums Sonntag den 3. d. M. sind die geologischen Verhältnisse des Fundes durch u. M. Herrn Dr. Friedrich Solger untersucht worden, es handelt sich um Lagerung in einem Saude, welchen die geologische Karte als untern Diluvialsand bezeichnet. Nicht allein die Wohlerhalten- heit der Stoßzähue, sondern auch ihre Lagerung, welche es wahrscheinlich macht, daß sie in archaeolithischer Zeit dort in einer Cachette verpackt und so vor Zerstörung und Verschleppung bewahrt worden sind, macht diesen Fund zu einem höchst auffälligen und beachtenswerten.