Ziinmerinann, Chronik von Niedergörsiiorf.
geht vor dem lästigen r in a über, indem r auch verschluckt wird, Berlin=Baliu, Wittenberg = Wittenbag, Herr—Iläre, Hermann = Hamann.
Vieh = Veih , er liegt = lebt, viel = vehl, widersprechen = wedderspräken.
ist beliebt u meist rein, ö wird oft spitz wie e gesprochen, König = Kenig.
wandelt sich in o, Wurst = Worscht, Durst = Dorscht, Brust =. Brost, Turm = Torrn, Sturm — Stonn, in au, Stube = Staue.
in oe nach ö hin Tür = Doere, Stifte = Stoele. oft = ee, Fleisch = Flee&ch, Seife = Seepe, oft = io, Zeit = Tiet, Eis = Jis, Pfeife = Piep e, au in u, Zaun = tun, Pflaume — Plume, in ö Baum = BÖm; Zaum = Tom.^"
B. Mitlaute. —
b = w, im Auslaut, — halb = halw, lieb = löw, Dieb = l>öw, Korb = Koivv, Grab = Graff. f in p; er säuft = supt, Affe = Oape , Schafe = Schoape. pf in p, Pferd = Pärd; Pfeife = Piepe, Pfanne in Panje. g im Anlaut = j; Gott = Jott; Gabe = Jabe . . . g wird verschluckt, morgens = morrens. abends = oeus. k wandelt sich in ch; kriegt = kjriecht, übrig = übrich.
(1 in g; ändern = ängern, einander = eenäuger , Kinder = Kiujer.
in b; draußen = bute n, t in d, Taler = Ihiler, Tuch = Dtfek. z u. tz sind nicht beliebt; Zeit — tiet, Zähne = Täline.
zu = toa, toa huse = zu nause. — st klingt richtig im Anlaut, aber als seht im Auslaut; Worscht, Dorscht.
quälen = kriestieren. s ich schämen = chikanieren; das Mädchen hat kein Chanie. vielreden = fechten.
Das Geschlechtswort wird weehselnd gebraucht; das Öl u. der öl, der Balg und das Balg , der Strohband und d as Strohband , dei’ und das Petroleu m.
Durch die Schule und durch den Umgang mit Leuten, welche hochdeutsch sprechen, ist manche Härte der Sprache abgeschliffen worden.
Nach dem Fortgang des p. Mariaschk, welcher auch einen Gesangverein gegründet hat, rückt in seine Stelle der junge Lehrer Oberschmied, welcher kaum ein Jahr das Amt geführt hat. Er litt an der Lunge, mußte Urlaub nehmen, um nach Andreasberg zu gehen, wo er verstorben ist.
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