Zimmermann, Chronik von Niedergörsdorf.
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Gemeinde war überaus reichlich. Eine Sammlung brachte leicht die Unkosten auf, und es blieben noch 6 Mk. für milde Gaben zur Mission übrig. Über die Wichtigkeit des Sieges von Dennewitz braucht nichts gesagt zu werden, aber über den Verlauf der Schlacht soll eine ganz kurze Übersicht gegeben werden.
Schlacht von Dennewitz.
Das hiesige Gelände ist für die Entwickelung einer Schlacht durchaus günstig, denn es fehlen Gewässer und Gräben, und die Erhöhungen sind nicht so groß, daß sie die freie Bewegung ernstlich hindern könnten. Durchschnitten wird das Schlachtfeld von der kleinen Nute (Aa), welche südlich von Nieder-Görsdorf auf dem halben Wege nach Dennewitz in den Wiesen, welche damals noch weich waren, entspringt und nach Uohrbeck hin abfließt. Durch sie ist die Schlacht in einen östlichen und westlichen Teil zerlegt worden. Der General Ney hatte den Auftrag bekommen, von Wittenberg aus vorzubrechen und mit seinen ca. 70 000 Maun die preußische Nordarmee beiseite d. i. nach Norden zu schieben, um an ihr vorüber auf Barutli zu marschieren. Hier wollte sich der Kaiser mit ihm verbinden, um gemeinschaftlich Berlin zu nehmen. Am Sonntag, den 5. September brach Ney auf und stieß auf Tauentzien, welcher auf dem linken Flügel der preußischen Aufstellung stand. Es wurde ihm nicht zu schwer-, dieses nur schwache Korps, bei dem sich zumal viel ungeübte Landwehr befand, zu werfen und bis Zahna- Zalmsdorf vorzudringen. Das Korps Tauentzien wich bis auf Jüterbog zurück. Am nächsten Morgen suchte Tauentzien mit Bülow, welcher in der Nacht auf der Höhe Eckmaunsdorf-Dalichas gestanden hatte, Fühlung zu finden und strebte nach Niedergörsdorf; einige Bataillone ließ er bei Damm-Jüterbog unter v. Kleist zurück. Als der Vortrab Tauentziens nördlich in gleiche Höhe mit dem Denkmalsberge gekommen war, traten die Franzosen aus Dennewitz um 10 Uhr hervor und nötigten Front zur Schlacht zu machen. Tauentzien nahm, obwohl er in allen Truppengattungen weit überragt wurde, die Schlacht an. Die Franzosen waren ebenfalls in der Frühe des 6. September aufgebrochen und marschierten quer über Feld in 3 Korps unter Bertrand, Reynier, Oudenöt. Wenn sie ihrem Vorsatze treu geblieben wären, auf Dahme resp. Baruth zu ziehen, so hätten sie sich südlich nach Bocho hin zu halten gehabt, das Korps Bertrand, bei welchem auch Ney war, überschritt aber wohl aus Unkenntnis das Gelände der Nut«auf der Brücke bei Dennewitz. Der Kampf wurde von dem Korps Tauentzien gegen die Italiener mit großer Zähigkeit geführt, aber endlich wurde es zurückgeschlagen. In der größten Not griff Tauentzien zu seiner Kavallerie (Brandb. Dragoner usw.) und in einer glänzenden Attacke brachte er die feindliche Aufstellung in Unordnung, wodurch er Zeit zur Sammlung gewann. Unter der Zeit
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