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Zimmennann, Chronik von Niedergörsdorf.
war das Korps Bülow naher gekommen und hatte Fühlung mit Tauentzien gewonnen. Yon den 3 Divisionen zu je 10 Bataillonen etc. zog Division Thümen links auf Niedergörsdorf; Division Krafft traf zwischen Niedergörsdorf und Wölmsdorf ein; Division Hessen-IIomburg blieb in Reserve. Von Thümen wurde zuerst bei seinem Vordringen auf den Denkmalsberg zurückgeschlagen und die Franzosen gingen bis an die Mühle von Niedergörsdorf vor, wurden aber von der russischen Batterie Dietrich von Niedergörsdorf aus flankiert und zurückgewiesen. — Im erneuten Angriff und mit Beistand aus der Reserve wurde darauf die Denkmalshöhe genommen und mit 34 Stück Geschütz befahren. Der Feind wich nun auf Dennewitz zurück, von wo er mit 40 Kanonen antwortete. Die Preußen vernichteten darauf zuerst den rechten Flügel (Württemberger) und erstürmten daun auf dem linken Flügel die Mühle bei Dennewitz. (Regt. König Friedrich I.) Die Franzosen zogen auf Rohrbeck, wurden in ein Kesseltreiben genommen und um 5 Uhr über die Nute geworfen. Auf dem linken Flügel der Preußen war der Sieg errungen, Division Krafft hatte bisher nur mit seiner Artillerie (Sprauht) den Angriff Thümens unterstützt. Gegen 3 Uhr langte das Korps Reynier in Gölsdorf an; dasselbe, bestehend aus Sachsen, war schon über Gölsdorf auf dem Wege nach Rohrbeck gewesen und mußte nun nicht ohne Mühe umkehren. Gölsdorf war von den Preußen schon besetzt aber nur mit schwachen Kräften, welche von der Übermacht aus dem Dorf geworfen wurden. Der Feind befuhr die nördlich vor dem Dorf gelegene Höhe bei der Mühle mit einem starken Wall von Geschützen und stellte auch südlich vom Dorf seine Batterien auf. Die Preußen vermochten gegen die Batterien bei der Mühle nicht aufzukommen, mußten die Feuerlinie im Laufschritt überwinden, um das Dorf von Westen her anzugreifen. Der Kampf tobte im Dorfe hin und her, besonders um den Friedhof (Denkstein). Die Sachsen wurden geworfen, ermannten sich aber, da das Korps Oudenöt nahe war und warfen die Preußen. Da geschah es, daß Ney den Oudenöt, welcher bei Gölsdorf den Sieg der Feinde leicht entschieden hätte, nach Rohrbeck abrief; zu den Preußen aber stieß Borstell auf den rechten Flügel, wo erst nach schwerem Kampf der Sieg errungen wurde. Der Kampf um die Kanonen auf dem Windiniihlenberge fiel den Colbergeru zu und wurde unterstützt durch das 9. Reserve-Regiment (Rgt. von Borke) Die Sachsen brachen die Schlacht ab und zogen sich in ziemlicher Ordnung auf Öhna, wo sie dann in den Strudel der Flucht des rechten französischen Flügels so bineingezogen wurden, wie es dem Korps Oudenöt ergangen war.
41000 Preußen mit 124 Kanonen hatten über 60 000 bis 70 000 Feinde mit 186 Geschützen einen glänzenden Sieg errungen. Die Verluste waren nicht gering. Auf die Preußen werden 10 500 Mann und) 960 Pferde gerechnet, die Armee Ney’s verlor 23 247 Mann, 53 Geschütze