Heft 
(1905) 14
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17. (7. ordentliche) VersHinmlung des XIV. Vereinsjahres.

läge nur auf Wiederanbringung der Lessing-Büste, welche der uns be­freundete Verein für die Geschichte Berlins gestiftet, bestehen, im übrigen aber in einen noch vorteilhafteren Verkauf des Grundstücks willigen wird. Zwei anschauliche Photographien der Fassade Am Königsgraben Nr. 10 aus den achtziger Jahren und vor einigen Wochen durch unser Mitglied Herr Bartels aufgenommen, lege ich zu Ihrer Orientierung vor.

IV. Aufruf Deutschlands Landeskunde betreffend. Auch Sie werden mit Freude das wachsende Interesse beobachtet haben, das sich heute der Pflege deutscher Landes- und Volkskunde zuwendet. Die landeskundliche Zentralkommission widmete schon seit Jahrzehnten in den zahlreichen Heften ihrerForschungen nicht bloß dem deutschen Lande, auch dem deutschen Volke ihre unablässige Forschewirbeit.

Aber lange besaß doch dieDeutschkunde im weitesten Sinne des Wortes noch keine eigentliche Zeitschrift, welche, obwohl auf streng wissenschaftlichem Boden stehend, doch geeignet sein mußte, auf weitere Kreise aller deutschen Gaue zu wirken. Die Geographische Anstalt von Justus Perthes in Gotha, welche schon auf so manchem Gebiet führend vorangegangen war, wagte es, eine solche Zeitschrift ins Leben zu rufen. Nicht leicht war die Aufgabe, welche sich der Herausgeber, Professor Paul Langhans, stellen mußte. Die Zeitschrift sollte von den Wegen reiner Plauderei weit entfernt bleiben, ernst und gediegen, wenn auch immer volkstümlich, auftreten; ebenso mußte sie aber auch vermeiden, in die wechselnden politischen und nationalen Parteikämpfe der Gegen­wart hineingezogen zu werden. Der schöne Erfolg der Zeitschrift und die von den verschiedensten Seiten kommende freundliche Zustimmung zu ihrer Haltung haben uns die Überzeugung verschafft, daß sie sich auf der richtigen Bahn befindet. Seit dem 1. Januar 190G erscheint die

DEUTSCHE ERDE

u n tor Mit wir kung der schon mehr als zwanzig Jahre bestehenden Zentralkommission für wissenschaftliche Landeskunde

von Deutschland.

Die Männer aus Nord und Süd, welche dieser Zentralkommission angehören, wollten der Zeitschrift damit ein deutliches Zeichen ihres Vertrauens und der Hoffnung, die sie auf dieselbe setzen, zuteil werden lassen.

Aber noch immer gibt es weite Kreise, die unsere Zeitschrift noch nicht kennen, gibt es selbst größere Bibliotheken, die sie noch nicht besitzen. An alle Freunde deutscher Landes- und Volksforschung ergeht deshalb der Ruf, mitzuwirken, daß die Zeitschrift, deren Einfluß und Bedeutung von Jahr zn Jahr gewachsen ist, ihre Aufgabe immer um­fassender erfüllen kann!

So erlauben wir uns, auch an Sie als Freund deutscher Landes­und Volkskunde die herzliche Bitte zu richten, in die Leserschar der