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17. (7. ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.
Wünschelrute nun erst recht entbrennen wird, zumal Vogel sich dem Heimschen Gedankengange rückhaltlos anschließt.
D. Kulturkundliches.
XXIV. Jahresschrift für die Vorgeschichte der sächsischthüringischen Länder. Herausg. von dem Provinzial-Museum der Provinz Sachsen in Halle a. S. 4. Bd. 1905. Aus diesen Nachbarlanden enthält der stattliche Band eine Menge interessanter Artikel. Ich mache nur auf den Depotfund der älteren Bronzezeit aus Dieskau bei Halle aufmerksam, den der am 22. Oktober v. J. viel zn früh für die Wissenschaft verstorbene, liebenswürdige Major a. D. Oscar Förtsch beschrieben hat. Von den sogen. Prozessionsäxten oder Kommandostäben, jenen sonderbaren breiten Bronze-Dolchklingen, die an einem Schaft aus Bronze mit Holzverlängerung oder auch ohne letztere saßen, sind 4 gefunden, dazu noch 9 ähnliche Dolchblätter. Auch Förtsch erkennt an, wie die Befestigung so schwach war, daß die „Schwertstäbe“, wie sie auch heißen (Förtsch sagt „Dolchstäbe“) für Kampfzwecke ungeeignet waren.
XXV. Über das Kriegswesen in der Mark Brandenburg zur Zeit von Kurfürst Joachim I. Von Herrn Generalleutnant z. I). von Bardebeben. Ich lege Ihnen diesen für die Entwickelung unsers heimatlichen Kriegswesens hochinteressanten Aufsatz mit Bd. XVIII, 2. Hälfte, der Forschungen zur Brandenburgischen- und Preußischen Geschichte vor. Lohndienst und Söldnertum, die Kriegsbereitschaft, die Bewaffnung und Kriegsführung werden ausführlich beleuchtet.
XXVI. Die Mitteilungen des Gewerbe-Museums zn Bremen 1904 herausgegeben von Herrn Direktor Dr. Schaefer lassen die Wirksamkeit und das Aufblühen dieses von mir schon früher erwähnten gemeinnützigen Instituts erkennen.
XXVII. Verzierte eiserne Öfen in Norwegen. Norsk Folke- museums Saerudstilling Nr. 3. Gamle Norske Ovne. Katalog af Harry Fett. Kristiania 1905. Eiserne verzierte Kamin- oder Ofenplatten, die ich in der Brandenburgia öfters erwähnt (z. B. XII. 419) sind auch in Norwegen und zwar als heimische Indnstrieerzeugnisse wahrscheinlich seit der Mitte des 16. Jahrhunderts üblich. Der schön illustrierte Katalog bringt solche bis zum Ende der Regierung Christians VII 1808.
XXVIII. Roland-Schau, a) Im Thaulow-Museuin zu Kiel wird ein hölzerner Quintäne-Roland verwahrt, von dem mir der Direktor Herr Dr. G. Brandt die vorliegende photographische Abbildung gütigst verehrt hat. Zweck und Auffassung sind genau so wie bei den Rolanden von Windbergen, Garding und Meldorf, von denen Sie kürzlich Kenntnis genommen (Abbildungen Brandenburgs XIV 232 bis 234). Es ist hier die wohlgelungene Figur eines dänischen Offiziers etwa aus der Zeit Friedrichs des Großen gewählt. Die Holzschnitzerei und Bemalung