Heft 
(1905) 14
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17. (7. ordentliche) Versammlung des XIV'. Vereinsjahres.

V

Auch hieraus ersieht mau wieder, wie beliebtdie Firma Roland seit Fertigstellung des unter d gedachten Rolaudsbildes in Berlin ge­worden ist.

XXIX. Das beifolgende buntbedruckte Erinnerungstuch von 1892am 21. Jahrestage des Frankfurter Friedens stellt das Doppeldenkmal für Kaiser Rotbart und Kaiser Wilhelm den Grossen am Kyft'häuser dar. Dies hübsche Tuch sowie das dazu gehörige, die Grundsteinlegung des Denkmals betreffende grolle Erinnerungsblatt hat u. M. Herr Gustav Lackowitz dem Mark. Museum zu verehren, die große Güte.

Wegen der bei uns oft besprochenen Erinnerungstücher sei auf ßrandenburgia XII. 39 verwiesen.

XXX. Vom Thaulow-Museum zu Kiel überreicht der genannte Herr Direktor Dr. G. Brandt den Bericht des Museums 1902 03 zum 25 jährigen Bestehen und den Katalog für die Ausstellung kirchlicher Geräte im Thaulow-Museum 1902.

Anch für diese schönen Gaben herzlichen Dank. Ich kann einen Besuch dieses schönen kunstgewerblichen und vaterländischen Museums nicht warm genug empfehlen.

XXXI. Unser neuestes Mitglied Herr Oberpfarrer Recke in Spandau teilt uns in Anlehnung an seinen am 28. Nov. 1905 in Spandau gehaltenen Vortrag folgendes mit:

Vom Kaland und den Kalandsbrüdern im alten Spandau. Von früher Zeit an feierte die Kirche des Mittelalters, dem lateinischen Kalender folgend, die Monatsanfänge oderKalenden, besonders durch Gedächtnisfeiern der Verstorbenen; eine besondere religiös-kirchliche Fraternität oder freie Bruderschaft (Gilde) zunächst der Weltgeistlichen eines zusammenhängenden Distrikts, die sich die Feier der Kalenden eigens zur Aufgabe machte, eben derKaland, ist spätem Datums, sie reicht nicht über das 13. Jahrhundert zurück; und merkwürdig, der Kaland hat seine ganz bestimmte geographische Begrenzung; er findet sich wesentlich nur in den Ländern des sächsischen Volksstammes. In Westfalen, zwischen Weser und Ems, ist seine Heimat, von hier wandert er mit den Niedersachsen nach Osten bis Halberstadt und Naumburg und nach Norden bis Ober-Schleswig, ganz besonders aber besetzt er auf diesem Wege die Mark Brandenburg, die über 45 einzelneKalande urkundlich nachweist. So hatte Berlin seinenKalandshof in der Klosterstrasse und seine noch heute vorhandeneKa lands gasse, während der Spandauer Kaland (ursprünglich waren es ihrer zwei, der Barnimsche und der Spandowsche, die 1358 vereinigt wurden) sein Haus und Heim in der Breiten Strasse (Nr. 32 ?) innehielt. Die Zahl der Mitglieder dieses SpandauerPfarrervereins ging nach einer Urkunde von 1313 bereits über das normale Maß (12 -}- 1, der Zahl der um