Heft 
(1905) 14
Seite
570
Einzelbild herunterladen

570

17. (7. ordentliche) Versammlung des XtV. Vereinsjahres.

ist, wie die Inschrift auf dein Scheibenbild besagt, während der Be­lagerung der Festung Spandau 1813 von den damals in derselben liegenden Franzosen am 14. März gänzlich abgebrannt worden, bevor sie die Festung an die verbündeten Preußen und Russen übergeben mußten.

Im Jahre 1819 verkaufte die Gilde, nachdem die Gebäude wohl nicht wieder aufgebaut waren, das damalige Gelände, und kaufte dafür das jetzige Terrain, wofür sie damals 5000 Taler bezahlte. Was sie für das alte Gelände erzielt hatte, ist nicht bekannt, es dürfte aber besonders hier erwähnt werden, daß sich die Gilde damals bei Rückkauf des alten Terrains die Beschränkung für den Käufer grundbuchlich eintragen ließ, daß derselbe auf dem gekauften Grundstück keinerlei Tabagie errichten dürfte, um damit der Schützengilde, deren neu erworbenes Gelände vielleicht 5 Minuten entfernt lag, keine Konkurrenz zu bieten.

Von dieser grundbuchliclien Eintragung wußte indes von den heutigen Mitgliedern der Gilde niemand etwas, in den Akten war nichts enthalten. Vor zwei Jahren, als der letzte Besitzer, der es wohl von seinem Großvater in direkter Erbfolge übernommen hatte, starb und keine direkten Deszendenten hinterließ, kam die oben erwähnte Eintragung zugunsten der Gilde zu deren Kenntnis. Auf die Aufforderung der jetzigen Besitzer, dieselbe doch im Grundbuch löschen zu lassen, beschloß die Gilde, dies nur gegen eine entsprechende Geldentschädigung zu bewirken. Da die Erben hierzu vorläufig noch keine Lust zu verspüren scheinen, so ruht die Sache bis auf weiters. Das Original-Scheibenbild ist bereits sehr verblichen und schwer erkennbar, nur die Umschrift sowie die Inschrift sind noch deutlich lesbar, es ist deshalb eine neue Scheibe nach dem Original so getreu, wie es eben möglich war, nachgezeichnet worden. Von dieser Zeichnung ist die vorliegende photo­graphische Abbildung genommen.

Die Nachkommen des ehemaligen Stifters der Scheibe, des Tischler­meisters und Schützenpächters August Bernhardt sind noch heut in hiesiger Stadt als wohlgeachtete Bürger seßhaft.

Scheibenbild No. II.

Gestiftet im Jahre 1834 von dem zeitigen Schützenkönig Glaser­meister G. F. Knackfuß, welcher die Königswürde für den damaligen Prinzen Wilhelm von Preußen, Kgl. Hoheit, nachmaligen hochseligen Kaiser Wilhelm I. erworben hatte. Das Bild stellt das damalige Palais des Prinzen Wilhelm dar, welches wohl an derselben Stelle gestanden haben dürfte, wo sich heut das Kaiser Wilhelm Palais befindet.

Scheibenbild No. III.

Gestiftet im Jahre 1850 von dem zeitigen Schützenkönig Schiffs­baumeister Germanus Schultze. Das Bild stellt dar den Marktplatz