Heft 
(1905) 14
Seite
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17. (7. ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.

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von Spandau zu damaliger Zeit, das Rathaus, rechts davon das ehemalige Zuchthaus, welches vor 4 Jahren abgebrochen ist, und von diesem rechts, durch die schmale Straße getrennt, die damalige Adler-Apotheke, nieder- gelegt und durch Neubau ersetzt im Jahre 1864. (Im Rathaus unten links hinter den Säulen die ehemalige Haupt-Wache der Garnison.)

Scheibenbild No. IV.

Gestiftet 18 1 0 von dem zeitigen Schützenkönig Bäckermeister A. Hummel, stellt dar das Barackenlager der französischen Gefangenen. Bekanntlich waren während des Feldzugs 1870/71 in Spandau sieben­tausend französische Kriegsgefangene interniert, wovon der größte Teil in eigens dazu errichteten Baracken untergebracht war. Die Abbildung zeigt die auf dem ehemaligen Schützenplatz, gegenüber dem Schützenhaus s. Z. erbauten Baracken. Auf dem Platz befindet sich heut das Garnison- Lazarett. Man sieht einige Franzosen bei dem Wagen des Schützen­königs Hummel stehen und Brot, der dasselbe liefert, abtragen. Vorn steht eine preußische Schildwache. Links an der Straße nach Spandau befindet sich das alte, inzwischen durch Neubau ersetzte Schützenhaus.

In der Ferne erblickt man den Julius-Turm.

Dieses Bild dürfte, da eine andere Abbildung von solchen für die Kriegs-Gefangenen damals hergericliteten Lager nicht existiert, wohl besonderes historisches Interesse beanspruchen.

Scheibenbild No. V.

Gestiftet von dem zeitigen Schützenkönig Gärtnereibesitzer Grunow 1871. Dasselbe stellt dar die bei dem Empfange der aus dem französischen Kriege zurückgekehrten Spandauer Garnison erbaute Ehrenpforte, welche am Markt (an der Breitenstraße) errichtet war. Man sieht die Spandauer Schützen-Gilde, die sich an der feierlichen Einholung der Truppen be­teiligte, durch die Ehrenpforte marschieren.

XXXVI. Thüringer Kalender für 1906. Herausgegeben vom Thür.-Museum in Eisenach. Mit Zeichnungen von Ernst Liebermann in München. Dieser überaus ansprechend ausgestattete Bilderkalender erscheint unter Redaktion u. M. des Prof. Dr. Georg Voß, des Konservators der Thüringenschen Kunst- und Altertumsdenkmäler. Sie ersehen, daß die Einrichtung dieses Kalenders sehr an den ebenfalls von unserm hochgeschätzten Mitgliede herausgegebenen Berliner Kalendei erinnert.

XXXVII. Herr Lehrer Otto Mielke, Schriftführer des an­gegliederten Vereins füi Heimatkunde in Nowawes und Umgegend, teilt die in Umlauf gesetzten, von seiner Kennerhand gefertigten schönen Photographien mit:

a) Gräfenbriick bei Schöpfurth, Nieder Barnim: Freiarche obere Haltung;

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