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17. (7. ordentliche) Versammlung des XIV. Vereinsjahres.
der Brandenburgs angehören, ersichtlich, daß für die Landeskunde ein weiterer Hintergrund gesucht wurde, als ihn eine einzelne Gesellschaft hätte bieten können. Denn wir gaben uns darüber keiner Täuschung hin, daß die entgegenstehenden Schwierigkeiten von einem einzelnen Verein nicht leicht zu überwinden sein werden. Handelt es sich doch nicht nur darum, einen Arbeitsfonds von etwa 50 000 Mark zu schaffen, sondern auch um das Interesse großer und angesehener Gesellschaften zu gewinnen, die durch wissenschaftliche Vergangenheit und das Ansehen ihrer Mitglieder zu der Herausgabe eines solchen Werkes berufen waren, und die wir mindestens als wohlwollende Paten dem Werke zur Seite wissen wollten.
In einer Reihe von Vorbesprechungen, welche der engere Arbeitsausschuß seit Ende 1902 hatte, ist die Herausgabe nach allen Seiten hin erwogen, zugleich aber der feste Wille zum Ausdruck gekommen, sie auch nach dem Tode Wagners weiter zu verfolgen. Wir sind jetzt soweit, einen erheblichen Teil der Mittel gesichert zu wissen und haben damit auch die Gewißheit erhalten, daß das große Werk, für welches wir die Bezeichnung einer Landes- statt Heimatkunde verzogen, in absehbarer Zeit vollendet sein kann.
Um die Stimmung der Vereinigungen kennen zu lernen, auf deren Mitwirkung wir rechneten, hatte sich der Arbeitsausschuß noch im Sommer 1902 an 24 wissenschaftliche Gesellschaften in der Provinz Brandenburg mit einer dahingehenden Bitte gewandt. Von diesen haben 18 zustimmend, 5 ablehnend und 1 garnicht geantwortet. Bei diesem letzteren ist vermutlich nur der Tod eines einflußreichen Vorstandsmitgliedes die Ursache dieses befremdlichen Verhaltens, während die 5 anderen ihre Ablehnung mit der Berufung auf ihre eigenen Arbeiten und ihre besonderen Mitgliederverhältnisse begründeten. Aber auch sie sprachen dem Werke ihre Sympathie aus, wenn sie auch auf eine unmittelbare Mitwirkung verzichten mußten. Wir hatten in unserem Anschreiben zunächst nur die Stellung zu einem so umfangreichen Unternehmen erkunden wollen; in zweiter Linie kamen die für das Werk geeigneten Mitarbeiter in betracht. Von solchen ist uns eine ganze Reihe namhaft gemacht, an die wir uns später — wenn die Bearbeitung bestimmter Teile in Frage steht — mit einer entsprechenden Bitte wenden werden. Einzelne dieser Gesellschaften haben uns auch geldliche Mittel in Aussicht gestellt, von denen die Gesellschaft für Erdkunde, der Fischerei- veroin für die Provinz Brandenburg bereits je 100 M. und der Touristenklub für die Mark Brandenburg die 1. Rate von 38 Mark übei wiesen haben. Die private Spende von 1000 Mark seitens eines Freundes unserer Bestrebungen hat weiterhin dazu beigetragen, unsere Arbeitsfreudigkeit zu erhöhen. Allen diesen Freunden unserer Landeskunde an dieser Stelle zu danken, ist mir eine besondere Pflicht.