18. (7. ordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.
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In dieser Gruppe befindet sich auch eine Postkarte mit meinem Bildnis, die auf besonderen Wunsch der Direktion der Sammlung hinzugefügt wurde. Ich nehme an aus dem Grunde, weil diese Karte nach einein besonderen Verfahren in München nach meiner Photographie hergestellt worden ist. Jedenfalls unterscheidet sie sich durch ihren billigen Preis von 20 Pfg. von den viel theuereren hier in Berlin.
Als ich diese Karte in der Sammlung vorfand, kam mir der Gedanke, Sie zu bitten, sich gelegentlich ebenfalls solche Karten mit Ihren Bildnissen anzuschaffen und unserer „Brandenburgia“ je ein Exemplar hiervon einzusenden. Wir würden auf diese Weise ganz unauffällig zu einer Sammlung der Bildnisse unserer geschätzten sämtlichen Mitglieder gelangen *).
Ich wiederhole mich also; Das Märkische Proviuzialmuseum bittet Sie besonders um diejenigen Karten, die bis jetzt nicht im Buchhandel erschienen sind, und die „Brandenburgia“ bittet Ihre Mitglieder um Postkarten mit deren Bildnissen.
Die Karten sind ohne Ausnahme an das Märkische Provinzialmuseum, Berlin, Breitestrasse, zu senden.
3. Berliner Felleisen. Auf die selbige betreffende Anfrage S. 352 sind uns die folgenden drei Mitteilungen eingegangen:
a) Die Brüder Grimm drücken sich im Wörterbuch (1862, S. 1498) wie folgt aus: „Felleisen, n. mantica, mantelsack, mit einer eisenstange verschlossene ledertasche und darum felleisen genannt? Man schrieb aber auch fellis, feiles, felleis, was sich gleich dem nnl. valies aus fr. valise, it. valigia, mlat. valisia, hippopera herleiten liesse und in felleisen verdeutlicht wurde, denn kaum gehen umgekehrt die romanischen Wörter auf’s deutsche felleisen zurück (Diez s. 365). Die Böhmen bildeten filec. Die älteste form fellentz erscheint in einem weisthum von 1462 (2, 450): die sollent ime stellen ein bonden (bunten) ochsen, das er ime sein fellentz drüege oder watsack, wobei man sich des den riesen Gargantua tragenden urthiers ellendeis und felledeis (sp. 411) erinnert; noch nam er die truhen und felis, die die menner trugen und stalt die für sich, und wiewohl die Römer sich manlicli werten, wurden die truhen und felis herdan gerissen und kamen die feind in die Wagenbui’g. Livius, Schöfferlin 148a“.
Auf älteren Kupferstichen und Holzschnitten sieht man „Postreuter“, Reisende, Kavalleristen pp. sehr häufig mit den Felleisen-Rollen hinter sich zu Pferde, ln kleinerer Ausstattung hat das Felleisen sich noch
*) Unser Mitglied Herr Photograph Bartels, Berlin, Oranienstr. 80/81, hat sich unseren Mitgliedern gegenüber bereit erklärt, Ansichts-Postkarten gegen Einsendung von deren Photographie für den Preis von 2 Mk. für 10 Stück herzustellen. Einer guten Ausführung der Bilder sind wir gewiss.