Heft 
(1899) 8
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18. (7. ordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.

Fideicommiss an seinen nächst ältesten Bruder, den am 20 teu Sep­tember 1786 geborenen späteren Königlich Preussischeu Wirklichen Geheimen Rath und Konsistorial-Präsidenten Carl Otto Friedrich Grafen von Yoss über. Derselbe vergrösserte das Fideicommiss durch Zulegung von Wartenberg, Birkholz und einem Schwane­becker Bauernhof am löten März 1860. Auch er hinterliess bei seinem am 8. Februar 1864 erfolgten Ableben keine männlichen Nachkommen und da der jüngere Bruder Landgraf Otto von Voss ohne männliche Nachkommen bereits verstorben war, so ging der Besitz des Fideicommisses auf die Nachkommen des am 14. Juni 1793 bei Mainz gebliebenen Leopold von Voss (zweiten Sohnes der Stifterin) über. Erster Besitzer aus dieser Linie war der am 17. Oktober 1788 geborene Königlich Preussische General der Infanterie Ferdinand Graf von Voss. Er starb am 1. Juli 1871 kinderlos. Der einzige Bruder desselben Curt von Voss geboren am 26. Februar 1793, war bereits am 27. August 1849 als Königlich Preussischer Oberst und Regiments-Commandeur ver­storben, weshalb der älteste Sohn desselben Königlich Preussische Major, jetzt Königlich Preussische Kammerherr Gustav Hermann Otto Siegfried Graf von Voss, geboren am 11. April 1822, Besitzer des Fideicommisses wurde.

An diesem Schlosse war seit dem Anbau der beiden Flügel Mitte des achtzehnten Jahrhunderts nur ein innerer Umbau zur Besitzzeit des Staatsministers von Voss vorgenommen worden. Dasselbe namentlich aber die beiden Flügel und das Dach war deshalb im schlechten Zustande. Der jetzige Besitzer, welcher seinen beständigen Wohnsitz hier genommen hat, während die früheren Besitzer grösstenteils in Berlin wohnten, nahm einen voll­ständigen Umbau des Schlosses vor. Die Flügel des alten Schlosses, welche der Zeit der Erbauung entsprechend mit gebrochenen, neu- französischen Mansardendächern versehen waren, wurden um 3 Meter verlängert, im deutschen Renaissancestyl fast neu aufgeführt und mit Schieferdach versehen. Dementsprechend wurde auch das Ziegeldach des Hauptgebäudes durch ein Schieferdach ersetzt. Ausserdem wurde das Hauptgebäude im Innern und Äussern gründ­lich renovirt. Die Zeichnung zn dem Umbau ist angefertigt von dem Baumeister Tietz in Berlin, der Bau selbst im Jahre 1881 aus­geführt von dein Maurermeister Clement in Bernau.

Die letztere grössere Familien-Festlichkeit im alten Schlosse war die Feier der silbernen Hochzeit des jetzigen Besitzers am 10. Juni 1875. Derselbe ist seit dem 10. Juni 1850 vermählt mit Amelie geborenen Gräfin Finck von Finckenstein.