ig. (12. ausserordentliche) Versammlung des VII. Vereinsjahres.
Sonntag, den 19. Februar 1899, vormittags 12 Uhr.
Besichtigung des Museums der Königlichen Landwirtschaftlichen Hochschule, Invalidenstrasse 42.*)
Der zweite Vorsitzende Herr Geheimrat Friedel begrüsst die zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste und hebt hervor, dass die Gesellschaft schon die benachbarten Museen, das zoologische und das der Geologischen Landesanstalt und Bergakademie, besucht habe und nun auch unter der fachkundigen Führung des Herrn Geheimrats Dr. Wittmack das der Landwirtschaftlichen Hochschule besichtigen werde. Herr Wittmack nimmt hierauf das Wort und giebt zunächst eine kurze Geschichte der Entstehung der Sammlung. Der Grundstock des Museums ist gebildet worden mit den Ausstellungsobjekten der Pariser Weltausstellung des Jahres 1867. Diese waren anfänglich in den Räumen Schöneberger Ufer 26 untergebracht worden, bis sie nach der Fertigstellung des heutigen Baues im Jahre 1880 in die jetzigen Räume übersiedelten.
Die Gesellschaft hatte sich in dem grossen Lichthofe des Museums versammelt und Herr Geheimrat Wittmack führte deshalb zuerst durch diese Räume, wobei er den Bau und die Aufgabe der wichtigsten Maschinen erläuterte. Beachtenswert sind z. B. die Sammlungen von Pflügen, einmal diejenige, welche in Modellen die Entwickelung des Pfluges zeigt und daun auch die zweite, welche die wichtigsten Pflüge, wie sie heutiges Tages von den bedeutendsten Kulturvölkern benutzt werden, umfasst. Die Mitte des Saales beherbergt grössere landwirtschaftliche Maschinen und Gerätschaften, z. B. Drillmaschinen, Strohpressen u. a. Unter der Säulenhalle erläuterte Herr Geheimrat Wittmack die Centri- fuge, welche zur Trennung des Rahmens von der Magermilch dient. Neben dem Lichthofe befindet sich die zoologische Sammlung, welche unter der Leitung des Herrn Professor Dr. Nehring steht. Es sind hier namentlich Vertreter derjenigen Tiere zu finden, welche für Land-
*) Die Clichis zu den beiden Plänen verdankt die Gesellschaft dem Verlagsbuchhändler Herrn Paul Parey,