36
20. (8; ordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.
fern halten wird. Wir wünschen ihm alles Gute und besten Erfolg für seine Reise.
2. Von unserem am 20. September 1898 verstorbenen Ehrenmitglied Dr. Theodor Fontane*) besitzen wir S. 1 des Jahrganges VI unserer Brandenburgs 1897/98 ein geistvolles Brustbild nach Professor Hans Fechners Meisterwerk. Es wird unsere Mitglieder gewiss sehr erfreuen, dass dies letztere Oelbild seitens des Magistrats um 3000 Mk. angekauft ist und dass es in dem Märkischen Museum aufgestellt werden wird.
3. An der Fertigstellung des Denkmals für unseren vaterländischen Dichter F. Brunold**) hat die Brandenburgs Anteil genommen und beehre ich mich als Vorsitzender des Denkmal-Ausschusses mitzuteilen, dass die Mittel für dasselbe gesichert sind und dass die Enthüllung des Denkmals für Sonntag, den 18. Juni d. J., in Joachimsthal in Aussicht genommen ist. Der Brandenburgia wird eine Einladung zur Beteiligung bei der Feier zugehen.
4. In der Novembersitzung v. J. legte ich Ihnen von Herrn Maurer aufgenommene Photographien der vier Wasserspeier vor, welche sich an zwei älteren Häusern zu O derb erg i. Mark als besondere Seltenheiten befanden***). Unser Mitglied, Herr Architekt Karl Wilke, Vorsitzender des Vereins der Oderberger zu Berlin, hat die Güte, hierüber folgendes unterm 2. d. M. zu erwähnen:
„Diese Wasserspeier rühren bestimmt, wie ich dieses in meinem Oderberger Tourenbuch zum Ausdruck bringe, von dem alten Komman- danturgebäude der Oderberger Festung her, welches im Jahre 1719 abgetragen wurde. Die gewonnenen Materialien wurden u. a. auch Oderberger Anbauenden (vom Könige Friedrich Wilhelm J. verfügte Zwangsneubauten städtischer Funktionäre, der Bürgermeister etc. Wegener, Benekendorf, Pirscher u. s. w.) überlassen. Ursprünglich waren es 6 Wasserspeier in Oderberg; die jetzt fehlenden sassen ehedem an dem jetzt Dr. Schmiederschen Wohnhause und befinden sich diese möglich unter altem Gerümpel auf dem betr. Hausboden. Der Bau der betreffenden Häuser wurde mit Hülfe königl. Gelder ausgeführt und hatten obige zu Besitzern.“
5. Bullenstoss und wandernde Schafheerden in der West- Priegnitz. Unser Ehrenmitglied Geheimrat Dr. Wilhelm Schwartz teilt in der Zeitschrift für Ethnologie XXVIII. S. 162 von Andreasberg im Harz mit, dass man dort im Frühjahr die Stiere sich stosseu lasse, um zu ermitteln, wer der stärkste sei.
*) Vgl. Brandenburgia VI. 1—4; VI. 467; VII. 273—275.
**) Vgl. Brandenburgia III. 5; IV. 374; V. 257; VI. 340; VII. 355.
•*•) Vgl. Brandenburgia VII. 359.